Polizisten rücken am Vormittag zum Werk der Panzergetriebe-Firma Renk aus. Mehrere Demonstranten blockieren dort eine Zufahrt. Wie sie ihren Protest begründen.

Mehrere Demonstranten haben sich am Vormittag an einer Zufahrt zum Werk des Panzergetriebe-Herstellers Renk in Augsburg festgeklebt. Um wie viele Menschen es sich genau handelt, konnte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage zunächst nicht sagen. „Da kommen jetzt speziell geschulte Kollegen zum Einsatz, um sie vom Boden zu lösen.“ Die Versammlung sei bei den Behörden nicht angemeldet gewesen.

Die Gruppe „Peacefully against Genocide“ (Deutsch: Friedlich gegen Völkermord) begründete den Protest mit „fortgesetzten Rüstungskooperationen mit Israel trotz des Völkermordes in Gaza und des aktuellen Waffenstillstands“. Ethisch und völkerrechtlich sei „Deutschland längst dazu verpflichtet, Waffenlieferungen an die israelische Regierung und Armee zu stoppen“, zitierte die Gruppe eine Teilnehmerin in ihrer Mitteilung. Israel hat den Vorwurf des Völkermordes stets zurückgewiesen.

Renks Firmenchef Alexander Sagel hatte im Sommer in der Kontroverse um einen deutschen Exportstopp für bestimmte Rüstungsgüter nach Israel gesagt, das Unternehmen erwäge, einen Lieferstopp zu umgehen. Es gebe einen „Plan B“, sagte Sagel der „Financial Times“. Dieser sehe vor, die Produktion von Getrieben für israelische Panzer in die USA zu verlagern. Das Unternehmen habe aus deutscher Sicht „die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Israel seine Abschreckungsfähigkeit aufrechterhalten kann“.