In Unterrichtswochen arbeiten Sachsens Lehrer deutlich länger, als sie müssten. Besonders groß ist die Belastung bei Teilzeitkräften.

Sachsens Lehrer leisten in der Schulzeit durchschnittlich 2,5 Überstunden pro Woche. Das ist das Ergebnis der Arbeitszeituntersuchung, die das Kultusministerium im Schuljahr 2024/2025 durchführen ließ. Die Überstunden in Unterrichtswochen werden demnach in den Ferien ausgeglichen. 

Im Mittel arbeiten Vollzeitkräfte wie vorgesehen acht Stunden pro Arbeitstag. Das von den Forschern errechnete Durchschnitts-Soll von 33,3 Stunden pro Woche (inklusive Urlaubs- und Feiertagen) wird um 0,6 Prozent oder knapp eine Viertelstunde unterschritten. 

Teilzeitkräfte arbeiten deutlich mehr

Bei Teilzeitkräften ergibt sich ein anderes Bild. In Schulwochen häufen sie fast vier Überstunden an. Mit dem Ausgleich in den Ferien ergeben sich 5,8 Prozent oder knapp anderthalb Stunden Mehrarbeit pro Woche. Schulleitungen liegen mit gut 2,5 Stunden ebenfalls deutlich über dem Soll.

Die Arbeitszeit ist unter den Lehrkräften jedoch nicht gleichmäßig verteilt. „Die Bandbreite ist unglaublich groß“, sagte Kristina Stegner von Prognos bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse. Etwa die Hälfte der Vollzeitkräfte liegt über der vorgesehenen Arbeitszeit, die andere Hälfte darunter, bei Teilzeitkräften liegen 60 Prozent darüber. In Ausnahmefällen leisten die Lehrkräfte im Jahresschnitt 15 Überstunden beziehungsweise 15 Stunden weniger pro Woche.

Untersuchung mit rund 4.000 Teilnehmern

Die Untersuchung führte das Prognos-Institut im Auftrag des Kultusministeriums aus. An der repräsentativen Studie beteiligten sich 3.772 Lehrkräfte und 386 Schulleitungen. Das entspricht einem Anteil von 14 Prozent an allen Lehrkräften und 19 Prozent an allen Schulleitungen in Sachsen. Sie dokumentierten im gesamten Schuljahr 2024/2025 ihre Arbeitszeit. Zu verschiedenen Zeitpunkten befragten die Forscher sie zudem zu ihrem Belastungsempfinden. Die Auswahl erfolgte durch eine Zufallsstichprobe und war für die Ausgewählten verpflichtend.