In Baden-Württemberg leben Frauen im Schnitt rund vier Jahre länger als Männer. Was sich an der Lebenserwartung verändert hat und was dahintersteckt.
Frauen in Baden-Württemberg leben im Durchschnitt rund vier Jahre länger als Männer. Die Lebenserwartung von neugeborenen Jungen liegt derzeit bei 79,9 Jahren während Mädchen im Schnitt 84,1 Jahre alt werden sollen, teilte das Statistische Landesamt mit. Die Lebenserwartung stieg im Vergleich zum Vorjahr um circa 0,2 beziehungsweise 0,3 Jahre an.
Durchschnittlich am ältesten soll die weibliche Bevölkerung im Landkreis Tübingen mit 85,3 Jahren werden. Die geringste Lebenserwartung haben die Frauen im Kreis Heilbronn. Bei den Männern ist der Landkreis Pforzheim mit einer Lebenserwartung von 77,7 Jahren das Schlusslicht. An der Spitze liegt der Kreis Böblingen mit 81,2 Jahren – aber damit immer noch knapp drei Jahre hinter dem Durchschnitt der Frauen.
Geringere Säuglingssterblichkeit
Im Vergleich zum Anfang der 1970er-Jahre hat sich die Lebenserwartung Neugeborener um rund zehn Jahre erhöht. Laut dem Statistischen Landesamt liegt das vor allem an der geringeren Säuglingssterblichkeit. Damals starben noch 20 von 1.000 geborenen Kindern im ersten Lebensjahr, heutzutage sind es nur noch 3,5 von 1.000.
Als weiteren Grund für die höhere Lebenserwartung führt das Amt auch die bessere Gesundheitsversorgung im Alter auf. Männer im Alter von 75 Jahren können im Durchschnitt eine weitere Lebensdauer von circa elf Jahren erwarten. Anfang der 1970er-Jahre waren es nur rund sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen ist heutzutage sogar mit 13 weiteren Lebensjahren zu rechnen, während es vor einem über halben Jahrhundert nur circa acht Jahre waren.