Florian Lipowitz blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Sein dritter Platz bei der Tour de France löst Begeisterung in Radsport-Deutschland aus. Nun beendet er seine Saison vorzeitig.

Der deutsche Radstar Florian Lipowitz hat seine erfolgreiche Saison vorzeitig beendet. Der 25 Jahre alte Drittplatzierte der Tour de France wird damit nicht an der Lombardei-Rundfahrt am Samstag teilnehmen. Bei den beiden Grand Prix von Kanada hatte der gebürtige Schwabe die Rennen zuletzt beendet, ohne das Ziel zu erreichen. 

„Wir haben bereits kurz nach Kanada die Entscheidung getroffen, die Off-Season um drei Wochen vorzuziehen. Ich kann jetzt die Dinge erledigen, für die während der Saison keine Zeit bleibt. Und ich merke, wie gut es tut, den Kopf einmal ganz frei zu bekommen“, sagte Lipowitz in einer Mitteilung des Radteams Red Bull. 

Erfolgreicher Sommer in Frankreich

Hinter dem Radprofi liegt eine bewegende und erfolgreiche Saison. Gleich bei seinem Tour-Debüt feierte der Jungstar den dritten Gesamtrang hinter den Ausnahmefahrern Tadej Pogacar aus Slowenien und Jonas Vingegaard aus Dänemark. Damit holte er zugleich als bester Nachwuchsprofi das Weiße Trikot. Lipowitz war damit erster Deutscher auf dem Tour-Podium seit Andreas Klöden im Jahr 2006 und erster deutscher Gewinner der Nachwuchswertung seit Jan Ullrich im Jahr 1998. Zuvor fuhr er unter anderem auf den dritten Gesamtrang bei der Dauphiné-Rundfahrt und Rang zwei bei der Fernfahrt Paris-Nizza. 

„Viele Momente, die natürlich schön, aber auch sehr ungewohnt sind. Erst vor wenigen Wochen habe ich wirklich realisiert, was in diesem Jahr eigentlich passiert ist“, sagte Lipowitz. „Die Erfolge geben mir das Vertrauen, dass das alles kein Zufall ist, sondern das sich das harte Training und die vielen Wochen weg von daheim auszahlen.“

Der Radprofi löste durch seine Erfolge eine Begeisterungswelle unter den deutschen Radsportfans aus. Die plötzliche Aufmerksamkeit sei neu für ihn gewesen. „Es ist ein Lernprozess, damit umzugehen und trotzdem bei sich zu bleiben“, stellte er klar. Nun freue er sich auf eine Zeit mit der Familie, Freunden und auf eine Zeit ohne Gedanken an Wattwerte, Essenwiegen oder Etappenprofile.