Baustellen und Personalmangel in Stellwerken sorgen bei der HLB für Zugausfälle – und für Frust bei Pendlern. Schnelle Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

Anhaltende Baustellen und unterbesetzte Stellwerke belasten den Betrieb der Hessischen Landesbahn – zum Ärger von Pendlern in Hessen. Massive Probleme in der Infrastruktur störten den Ablauf bei dem Landesunternehmen und sorgten für Umsatzeinbußen, berichtete Geschäftsführer Veit Salzmann in Frankfurt. 

Im vergangenen Jahr seien rund 12 Prozent der Fahrten wegen nichtbesetzter Stellwerke, Baustellen und mangelnder Baustellenkoordination ausgefallen. „Leider hat sich die Situation in unserer Region hier im laufenden Jahr bisher nicht verbessert, im Gegenteil, wir verzeichnen sogar noch steigende Ausfallquoten und haben auch zunehmend Schwierigkeiten, die Störungen rechtzeitig an die Fahrgäste weiterzugeben“, sagte Salzmann. Besserung für Pendler sei vorerst nicht in Sicht. Die Pünktlichkeitsquote über alle Netze habe dennoch bei 86 Prozent gelegen.

„Infrastruktur ist das A und O“ 

Die Hessische Landesbahn betreibt Strecken, die teils über die Landesgrenzen hinwegreichen. Sie ist aber im Wesentlichen auf Gleisen der Deutschen Bahn unterwegs und bekommt Probleme bei der Infrastruktur dort zu spüren. 

Auf die Personalsituation in den Stellwerken bei der Deutschen Bahn habe die HLB keinen Einfluss, sagte Salzmann. „Die Infrastruktur ist das A und O.“ Wenn die nicht stimme, „können Sie sich abstrampeln wie Sie wollen.“ 

Rote Zahlen im operativen Geschäft 

Die Ausfälle im Betrieb sorgten aber für Umsatzverluste, während die Kosten weiterliefen. Im operativen Geschäft verzeichnete die HLB ein Minus von 1,5 Millionen Euro – 1,2 Millionen schlechter als 2023. Auch dieses Jahr sei ein Verlust zu erwarten, sagte Salzmann. 

Die roten Zahlen konnte das Unternehmen mit seinen gut 1.700 Beschäftigten 2024 kompensieren – auch dank seines Busgeschäfts. Auf Konzernebene stieg der Umsatz auf 468 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern lag bei 19,8 Millionen Euro, netto blieben 14,3 Millionen Euro. 

Seit Mai setzt die HLB auf ihrem „Mittelhessenexpress“ 32 neue elektrische Züge ein. Sie verkehren zwischen Frankfurt und Gießen und weiter auf Teilstrecken nach Dillenburg und Marburg bzw. Schwalmstadt-Treysa; auch die Verbindung Friedberg – Hanau gehört dazu. Man habe pünktlich den Betrieb aufgenommen und könne relativ verlässlich fahren, sagte Salzmann – „soweit es für uns auf dem angeschlagenen Netz der Deutschen Bahn AG möglich ist“.