Dank eines neuen Features kann man bei Whatsapp ab jetzt über Sprachbarrieren hinweg chatten. Für Android-Nutzer gibt es aber eine schlechte Nachricht.

Ob Geschäftskontakte, entfernte Verwandte im Ausland oder die Autovermietung im Urlaub: Immer wieder kommt es vor, dass man bei Whatsapp auch mal in Sprachen schreiben muss oder möchte, die man schlechter oder auch gar nicht beherrscht. Dann halfen bislang externe Übersetzungsdienste. 

Mit dem jüngsten Update beherrscht der Messenger die Übersetzung gleich selbst. Das Beste dabei: Whatsapp muss die Chats nicht mal entschlüsseln.

Das Übersetzungsfeature werde ab sofort ausgerollt, verkündete der zum Facebook-Konzern Meta gehörende Messenger in seinem Blog. Die Nutzung ist denkbar einfach: Hält man eine Nachricht gedrückt, findet man im Kontextmenü eine Übersetzungsoption. Bei Android-Smartphones kann man sogar auswählen, bestimmte Sprachen immer automatisch übersetzen zu lassen. 

Zu früh sollten sich deutsche Android-Nutzer aber nicht freuen. Auf Android-Smartphones ist das Feature zunächst nur für Englisch, Spanisch, Hindi, Portugiesisch, Russisch und Arabisch verfügbar – Deutsch wird also leider noch nicht unterstützt. Auf dem iPhone allerdings schon: Neben den genannten unterstützt Whatsapp auf Apple-Smartphones noch 13 weitere Sprachen, darunter eben Deutsch, aber etwa auch Koreanisch, Ukrainisch und Türkisch.

Whatsapp setzt auf iOS

Bei dem neuen Feature setzt Whatsapp auf dem iPhone deshalb offenbar auf die Übersetzungsfunktion von Apples Betriebssystem iOS. Weil das iPhone schon ab Werk die gelisteten 19 Sprachen unterstützt, muss Whatsapp nur auf eine Schnittstelle zugreifen. 

Anders als bei den Schreibwerkzeugen kann der Messenger die Nachrichten auf dem Gerät lassen, die Verschlüsselung bleibt erhalten. Und die Nutzer können sich darauf verlassen, dass wirklich niemand Externes Zugriff darauf hat. Allerdings gibt es auch einen Nachteil: Whatsapp kann nicht eigenständig weitere Sprachen hinzufügen, sondern ist auf Apple angewiesen.

Bei Android-Smartphones scheint die Lage etwa komplizierter. Whatsapp äußert sich nicht dazu, wie das Feature dort umgesetzt wird. Die systemweite Übersetzung unterstützt aber eigentlich 50 Sprachen – also deutlich mehr, als es nun bei Whatsapp sind. Ob und wann weitere Sprachen folgen, verrät der Blogpost nicht.

Schon bei seinem Transkriptionstool für Sprachnachrichten hatte Whatsapp Anfang des Jahres auf die Systemdienste gesetzt. Zwischendurch hatte der Konzern mit einer Eigenentwicklung Probleme gehabt: Für seine KI-Schreibhilfe hatte Whatsapp zwar eigens eine Infrastruktur aufgebaut, die Chats trotz Verschlüsselung in der Cloud verarbeiten kann. Allerdings hatten zuletzt ausgerechnet von Whatsapp engagierte Sicherheitsprüfer vor dem Feature gewarnt. Weil sie bei Whatsapps Eigenentwicklung zahlreiche Sicherheitsprobleme fanden, rieten sie von der Nutzung ab (hier erfahren Sie mehr).

Wann kommt die Übersetzung auf Ihr Gerät?

Sollte die Übersetzungsfunktion auf Ihrem Gerät noch nicht auffindbar sein, ist das kein Grund zur Sorge. Whatsapp rollt neue Features oft in Wellen aus, sie tauchen dann nach und nach bei immer mehr Nutzern auf. Auch die Übersetzungsfunktion wird auf diese Weise veröffentlicht. Solange Sie Ihre Whatsapp-Version auf dem neuesten Stand halten, ist es also nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei Ihnen erscheint.