Nach dem Aus der Show von Jimmy Kimmel wissen die prominenten Late-Night-Comedians in den USA nicht so recht, ob sie noch lachen sollen. Das sind ihre Reaktionen.
Nach der Absetzung der US-Talkshow „Jimmy Kimmel Live“ haben die Trump-kritischen Comedians in den USA vor allem ein Thema: Ihre Sorge um die Meinungsfreiheit in den USA. Im Netz gibt es dazu lustige, aber auch sehr nachdenkliche Beiträge. US-Präsident hatte öffentlich seine Zustimmung zu der Absetzung der Show geäußert.
Jimmy Fallon: „Ich hoffe, Jimmy Kimmel kommt zurück“
Jimmy Fallon sagte bei seinem jüngsten Auftritt: „Ich weiß nicht, was hier gerade vor sich geht, und keiner weiß es. Aber ich kenne Jimmy Kimmel. Und er ist ein anständiger, lustiger und liebenswerter Typ und ich hoffe, er kommt zurück.“ Viele Leute fürchteten, so Fallon, dass „wir nicht mehr sagen, was wir sagen wollen oder dass dies zensiert werde. Aber, er werde die Reise von Donald Trump nach Großbritannien genauso kommentieren, wie er das sonst auch tun würde.
Dann legt er mit seiner Einschätzung zu Trumps jüngster Auslandsreise los – doch aus dem Off kommt die Stimme der Zensur, überlagert Fallons Worte und sagt in einer tiefen und ehrwürdigen Stimme, was für eine gute Figur Trump bei den Engländern gemacht habe – mit toller Frisur und einer Gesichtsfarbe, die ausgesehen habe wie ein Ton, den es in der Wirklichkeit gebe. Trump habe die Würde Amerikas in Großbritannien wieder hergestellt. Der US-Präsident sei wirklich reif für den Friedensnobelpreis.
Seth Myers: Trump ist ein großartiger Golfspieler
Seth Myers sagte in seiner Show „A Closer Look“: Die Trump-Administration unternehme gerade einen Schlag gegen das freie Wort, und völlig unabhängig davon wolle Myers doch mal sagen, dass er Donald Trump immer bewundert und respektiert habe. Trump sei ein Erneuerer, Visionär und sogar ein noch besserer Golfspieler. Wenn sein Publikum höre, dass er etwas Negatives über Trump sage, dann sei das „Künstliche Intelligenz“. Er habe gehört, es gebe im Internet Videos von ihm, wo er Witze über Trump mache. Aber das seien „Deep Fakes“.
Dann nimmt er sich Trumps jüngste Reise nach Großbritannien vor, da durfte ein Pferd, das bei einer Parade Trump direkt vor die Füße äpfelte, nicht fehlen.
Doch dann wird Myers ernst und lässt ältere Videosequenzen abspielen, in denen Trump betont, er habe den USA wieder die freie Rede gebracht und die Zensur eingeschränkt. Dann jedoch folgen die aktuellsten Nachrichten zum Thema „Freie Rede“: die Absetzung der TV-Show von Jimmy Kimmel – diese Entscheidung vergleicht Myers mit Situationen, in denen sich die Presse in Ungarn, der Türkei oder Russland sieht.
Für ihn sei es eine Ehre, dass er Jimmy Kimmel seinen Freund nennen dürfe, sagt Myers gegen Ende seines Beitrags. Er werde so weitermachen wie bisher, in einem Land, das zumindest vorgebe, die freie Rede zu unterstützen. „Dies ist ein entscheidender Punkt für unsere Demokratie und wir müssen alle aufstehen für das Recht auf freie Rede.“
Stephen Colbert: TV-Bosse machen sich vor Angst in die Hose
Auch Stephen Colbert, der als einer der prominentesten Trump Kritiker gilt und dessen Show im kommenden Jahr – allerdings offiziell wegen sinkender Einschaltquoten – abgesetzt wird, macht sich so seine Gedanken.
Kimmel habe gar nichts Schlimmes gesagt, aber er wurde aus dem Programm herausgerissen, weil TV-Manager Angst davor hatten, dass die Trump-Administration zurückschlagen werde. Die Fernsehbosse hätten sich buchstäblich in die Hose gemacht aus Angst vor Trump sagt er. Das zeige aber – immerhin im Streaming seien die Sender top.
Quellen: Instagram, Youtube