Der Strom fällt längere Zeit aus, Telefone und weitere Infrastruktur funktionieren nicht mehr. Katastrophenschutz-Leuchttürme sollen dann Anlaufstellen für die Bevölkerung sein. Wie steht es um sie?

Katastrophenschutz-Leuchttürme sollen Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen sein – allerdings gibt es in Sachsen-Anhalt regional unterschiedlich viele von ihnen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des Linken-Landtagsabgeordneten Andreas Henke hervor. Landesweit existieren demnach 349 dieser Notfallanlaufstellen.

Während es im Saalekreis 102 solcher Kat-Leuchttürme gibt, sind es im Landkreis Mansfeld-Südharz drei, im Burgenlandkreis elf. Auch in den beiden Landkreisen ganz im Landesnorden unterscheiden sich die Zahlen deutlich: Im Altmarkkreis Salzwedel haben die Menschen 71 Anlaufstellen zur Verfügung, im Landkreis Stendal 19. 

Halle erarbeitet ein Konzept – Magdeburg hat 19 Leuchttürme

In den kreisfreien Städten unterscheidet sich die Lage ebenfalls: Während Magdeburg 19 Kat-Leuchttürme bei Feuerwehr, Stadt und Hilfsorganisationen bereithält, wird in Halle derzeit ein Konzept erarbeitet. Eine Zahl wurde für die Saalestadt nicht angegeben. In Dessau-Roßlau gibt es den Angaben zufolge 17 Anlaufstellen. Aus Anhalt-Bitterfeld gab es gar keine Informationen.

Die Kat-Leuchttürme sind wichtig bei Stromausfällen und daraus folgenden Störungen in der Kommunikation und weiteren Infrastrukturen. Es handelt sich um Gebäude, die über eine Notstromversorgung verfügen. Dort können die nötigsten Hilfeleistungen erbracht oder von dort aus organisiert werden. Meist handelt es sich bei den Katastrophenschutz-Leuchttürmen um Feuerwehren oder Gemeinde-Gebäude.

Der Linken-Abgeordnete Henke fordert von der Landesregierung eine flächendeckende Konzeptionierung von Katastrophenschutz-Leuchttürmen. „Die ungleiche Verteilung der Katastrophenschutz-Leuchttürme im Land zeigt, dass es vor Ort Probleme bei der Konzeption und Umsetzung gibt. Die Innenministerin als oberste Behörde für den Katastrophenschutz ist hier in der Pflicht, ihre Arbeit zu verbessern. Sachsen-Anhalt muss im Katastrophenschutz endlich besser aufgestellt werden, hier darf keine Zeit verloren gehen.“