Honigfans können sich freuen: Sachsens Bienen haben dank frostfreiem Frühjahr ordentlich gesammelt. Doch es gibt auch Probleme.

Die Honigernte ist in Sachsen in diesem Jahr durchschnittlich ausgefallen. Das berichtet Marcus Schwuchow vom Landesverband Sächsischer Imker. Zu dem „erfreulich unspektakulären Trachtjahr“ habe insbesondere das frostfreie Frühjahr beigetragen, so der Trachtbeobachter. Die Bienen konnten die Obstblüten anfliegen und reichlich Nektar sammeln. Einzig in Teilen Nordsachsens habe man über Trockenheit geklagt, so Schwuchow. Er erwartet einen durchschnittlichen Ertrag von 30 bis 32 Kilogramm Honig pro Bienenvolk in Sachsen – endgültige Zahlen sollen im Oktober vorliegen.

Tino Lorz vom Imkerverein Dresden beschreibt die Honigernte sogar als „außergewöhnlich gut“. In seinen rund 20 Jahren als Imker habe er das fast noch nie so erlebt, so der Vereinsvorsitzende. Der hohe Ertrag sei erfreulich. Zugleich mache aber ein anhaltendes Problem den Imkern Sorgen: Günstiger Importhonig aus dem Ausland bedrohe die Branche. „Die erwerbsorientierte Imkerei ist in Sachsen im Prinzip tot“, sagt der 47-Jährige. Sie sei immer mehr zu einem Hobby in den größeren Städten geworden.

Auch die Asiatische Hornisse ist ein Thema in Sachsen. Sie wurde zwar im Freistaat noch nicht gesichtet, Lorz rechnet aber fest mit einer künftigen Ausbreitung. Der Landesverband versucht laut Vorsitzendem Michael Hardt seine Mitglieder mit Schulungen für das Thema zu sensibilisieren. Trachtbeobachter Schwuchow sagt dazu: „Die Asiatische Hornisse ist aktuell noch kein Problem. Wenn sie ein Problem wird, werden wir auch dafür eine Lösung finden.“

Im Landesverband Sächsischer Imker sind rund 4.500 Mitglieder organisiert, die etwa 37.000 Bienenvölker betreuen. Das ist laut Verband ungefähr die Hälfte aller sächsischen Imker. Die Honigernte beginnt im Frühjahr und kann bis in den August andauern.