Caroline Bosbach würdigt den ermordeten US-Podcaster Charlie Kirk als Verfechter für die freie Debatte. Dann nimmt sie ihren Post vom Netz – und schreibt eine Begründung.

Caroline Bosbach hat den ermordeten christlich-konservativen US-Aktivisten Charlie Kirk in einem inzwischen gelöschten Instagram-Beitrag als „Kämpfer für westliche Werte“ bezeichnet. Sie betonte Kirks Bereitschaft zur Diskussion mit politischen Gegnern: „Kaum jemand stand so für freie Debatte, wie er. Kirk grenzte Andersdenkende nicht aus, sondern reiste durch ganz Amerika, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, schrieb die CDU-Bundestagsabgeordnete. Mit Kirk sterbe eine der „einflussreichsten jungen konservativen Stimmen weltweit“.

Die Grünen im Rheinisch-Bergischen Kreis kritisierten die Würdigung. „Während der gewaltsame Tod des umstrittenen Politikers uneingeschränkt zu verurteilen ist, muss die positive Darstellung einer Person, die sich wiederholt rassistisch, sexistisch und demokratiefeindlich geäußert hat, kritisch hinterfragt werden“, teilten die Grünen mit. Kirk sei für seine extremistischen Positionen bekannt gewesen. So habe er unter anderem schwarze Frauen als intellektuell minderwertig bezeichnet, behaupteten die Grünen.

Caroline Bosbach löscht Post: Kommentare „völlig am Thema vorbei“

Ihren Beitrag hat Bosbach inzwischen wieder entfernt. In einem kurzen Text an ihre Follower schrieb die Politikerin, dass sie Kirks Verdienste um die Meinungsfreiheit in den Vordergrund gestellt habe. „Das kann man tun, auch wenn man nicht jede einzelne seiner Aussagen teilt.“ Viele Kommentare seien dann völlig am Thema vorbeigegangen. „Das wurde der Sache nicht gerecht.“

Bosbach stammt aus Bergisch Gladbach und gewann im Februar das Direktmandat im Rheinisch-Bergischen Kreis für die CDU. An diesem Sonntag sind Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen.

Der 31-jährige Kirk, der als Unterstützer von US-Präsident Donald Trump bekannt war, war am Mittwoch während einer Rede auf dem Campus einer Universität in dem Bundesstaat Utah angeschossen worden. Er starb später im Krankenhaus. Der Gouverneur geht von einem „politischen Attentat“ aus. Inzwischen wurde ein 22 Jahre alter Tatverdächtiger gefasst.