In einem Jahr wählen die Sachsen-Anhalter einen neuen Landtag. In den Umfragen liegt die AfD vor, die Union dahinter und die SPD bei sieben Prozent. Wie will die Partei dem Tief entgehen?

Der Kampf um die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr ist aus Sicht des SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil auch ein Ringen um politische Modelle. Es dürfe nicht das Spalten und Polarisieren im Mittelpunkt stehen, sagte Klingbeil bei einem Landesparteitag in Quedlinburg. Nötig sei eine Politik, die in der Lage sei, Brücken zu bauen. „Wir brauchen politische Akteure, die in der Lage sind, Kompromisse zu finden.“ Dabei müsse die SPD immer klar erkennbar bleiben. 

Bei dem Parteitag will die SPD Sachsen-Anhalt Wissenschafts- und Umweltminister Armin Willingmann zu ihrem Spitzenkandidaten wählen. Klingbeil bezeichnete Willingmann als den Richtigen für alle Herausforderungen in Sachsen-Anhalt. Er mache seriös und pragmatisch Politik, sei kein Dampfplauderer ist, sondern jemand, der Brücken baue.

Klingbeil betonte für die SPD: „Der Fokus sind die, die fleißig sind.“ Sie erwarteten, dass die SPD etwas für sie tue. „Wer in diesem Land 45 Jahre gearbeitet hat, wer fleißig war, der braucht keine Debatten über die Rente mit 70.“ Er wies auf das Tariftreuegesetz hin und auf die Erhöhung der Pendlerpauschale trotz schwieriger Haushaltslage. 

Die SPD regiert in Sachsen-Anhalt derzeit in einem Bündnis mit CDU und FDP. In Sachsen-Anhalt wird am 6. September 2026 ein neuer Landtag gewählt. In einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Infratest-dimap-Umfrage kam die SPD nur auf sieben Prozent. Das liegt noch unter ihrem Rekordtief der vergangenen Landtagswahl von 8,4 Prozent. Die AfD liegt in der Umfrage mit 39 Prozent weit vor der CDU mit 27 Prozent.