Bei „Bares für Rares“ Schmuck verkaufen und dann das Geld auf den Kopf hauen: Das war der Plan von Editha Jonkergouw. Doch sie hat ihre Rechnung ohne die Expertin gemacht.
Gleich zu Beginn ihres Auftritts stellt Editha Jonkergouw klar: Sie erwarte gar nicht viel. Die Frau ist zusammen mit ihrer Tochter Samira aus Nürnberg angereist, um ein Schmuckset zu verkaufen, das aus dem Nachlass ihrer Patentante stammt. Das erlöste Geld wollen die beiden „verprassen“.
Zunächst müssen Mutter und Tochter ein Malheur beichten: Als sie erfahren hat, dass sie zu „Bares für Rares“ eingeladen wurde, ist Mutter Jonkergouw vor Aufregung auf die Schatulle mit dem Schmuck getreten. „Es ist jetzt personalisiert“, sagt Tochter Samira augenzwinkernd.
Ein „Urlaubsfotoalbum“ aus dem Jahr 1860 bei „Bares für Rares“
Doch was für eine Art von Schmuck ist das eigentlich, den die beiden da mitgebracht haben? Es handele sich gewissermaßen um ein „Urlaubsfotoalbum“ aus dem Jahr 1860, erklärt Wendela Horz. In der Schatulle befinden sich Mikro-Mosaike aus Malachit in einer „enorm feinen Ausführung“, wie die Expertin schwärmt. Abgebildet seien das Kolosseum, der Petersplatz, das Capitol, das Pantheon und weitere Sehenswürdigkeiten aus Rom. Dazu sei 750er Gold verarbeitet.
100 Euro hätte Editha Jonkergouw gerne für ihren Schmuck. Welch ein bescheidener Wunsch. Als Wendela Horz zur Bewertung ansetzt, erlebt die Verkäuferin ihr blaues Wunder. Allein der Goldpreis belaufe sich auch 3500 Euro, so Horz. Jonkergouw will es nicht glauben und wird ganz zappelig. Als sie den Schätzwert hört, bekommt sie Tränen: Die Expertise beläuft sich auf 4000 bis 4500 Euro. Horst Lichter nimmt sie in den Arm und tröstet die gerührte Frau. Auch ihre Tochter kommt hinzu und drückt sie. „Ich glaube, es trifft genau die Richtigen“, sagt Horz.
Bevor Mutter und Tochter abtreten, drückt der Moderator die Verkäuferin noch einmal an sich. Horst Lichter und Wendela Horz sind sichtlich bewegt von der Freude der beiden Frauen: Sie nehmen sich gegenseitig in den Arm.
Im Händlerraum erzählt Mutter Jonkergouw sofort von ihren ursprünglich gewünschten 100 Euro. „Die gebe ich Ihnen“, antwortet Christian Vechtel spontan. „Ich mach sogar 120“, setzt David Suppes noch einen drauf – und erntet damit viele Lacher.
Doch dann wird’s ernst: Suppes startet direkt mit 3600 Euro. Fabian Kahl erhöht im nächsten Schritt auf 4000 Euro, damit ist der untere Schätzwert erreicht. Am Ende erhält Kahl den Zuschlag für 4200 Euro.
Damit ist der Händler glücklich – und Mutter und Tochter Jonkergouw erst recht: Sie nehmen das 42-Fache ihres Wunschpreises mit nach Hause.