In den USA experimentieren einige Fast-Food-Ketten mit KI. Die Ergebnisse sind durchwachsen, wie das Beispiel Taco Bell zeigt. Das Unternehmen überdenkt nun seine Strategie.
Künstliche Intelligenz (KI) kann viele Dinge vereinfachen. Sie kann aber auch das Gegenteil bewirken, wie das US-amerikanische Unternehmen Taco Bell erfahren musste. Taco Bell setzte KI in seinen Drive-In-Schaltern, um die schleifenhafte Aufnahme von Bestellungen zu automatisieren und Fehler zu vermeiden. Allerdings funktionierte die Technik nicht wie erhofft.
In sozialen Medien kursieren Dutzende Videos, die zeigen, wie der KI-Schalter Bestellungen fehlerhaft aufnimmt, nicht richtig versteht oder die Kundschaft mit endlosen Nachfragen in den Wahnsinn treibt. Nur ein Beispiel 👇
Darüber hinaus machten es sich Spaßvögel zur Aufgabe, die Technik mit hanebüchenen Aufträgen zum Absturz zu bringen – wobei zur Ehrenrettung der KI-Kollegin gesagt werden muss, dass eine Bestellung über 18.000 Becher Wasser sicher auch so manchen menschlichen Mitarbeiter heillos überfordert hätte.
Taco Bell will KI-Einsatz nun sorgfältig abwägen
Wie Taco Bells Technik-Chef Dane Matthews dem „Wall Street Journal“ sagte, wolle das Unternehmen die KI-Drive-Ins nun noch einmal überdenken. Man lerne viel und werde manchmal positiv und manchmal negativ überrascht. Es werde nun sorgfälitg abgewogen, wo die Technik künftig zum Einsatz komme. In stark frequentierten Filialen mit langen Schlangen könne eine menschliche Kollegin beziehungsweise Kollege die Bestellungen womöglich effizienter aufnehmen und händeln.
Taco Bell ist nicht die erste Fast-Food-Kette, die Künstliche Intelligenz an ihren Drive-in-Schaltern testet. Auch Burger King und McDonalds experimentierten in den USA schon mit der Technologie. McDonalds beendete ein erstes KI-Experiment im vergangenen Jahr und möchte die Technik jetzt laut „Wall Street Journal“ ebenfalls weiter entwickeln. In Deutschland sind die Schalter bislang rein menschlich besetzt.
Im seit rund drei Jahren anhaltenden KI-Boom zeigen die Beispiele, wo die Technik noch an ihre Grenzen stößt. „Stößt KI gerade vor die Wand?“, fragte die „Financial Times“ entsprechend mit Blick auf die Innovationszyklen im August. Zuvor hatte die neueste vorgestellte Sprachmodell-Version von Open AIs ChatGPT anders als die stets gefeierten Vorgänger Nutzerinnen und Nutzer sowie Anlegerinnen und Anleger eher enttäuscht.