Jay Fai und ihre Garküche sind in Bangkok legendär und sogar mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Eine Kundin erlebte nun jedoch nach dem Essen eine böse Überraschung.

Jay Fai ist in Bangkok legendär: Die rund 80-Jährige (ihr genaues Alter variiert in diversen Medienberichten) war vor einigen Jahren die erste thailändische Street-Food-Köchin, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Ihre Kult-Garküche ist vor allem berühmt für Nudeln mit Garnelen oder das Krabbenomelett, das die Betreiberin – stets mit einer Skibrille als Schutz vor den Flammen im Gesicht – noch Tag für Tag selbst brutzelt. Die „goldbraune“ Köstlichkeit sei „unvergleichlich“, schreibt der „Guide Michelin“

Eine Kundin isst ein Krabbenomelette bei Jay Fai (Archivbild)

Selbst Hollywood-Stars wie Russell Crowe schwärmten schon von den Köstlichkeiten. Wer bei Jay Fai essen möchte, muss mitunter Zeit mitbringen. Oft gibt es einen großen Ansturm auf die wenigen Plätze, reservieren kann man nicht. Der thailändischen Youtuberin „Peachii“ blieb das Essen jedoch mutmaßlich im Halse stecken, als sie die Rechnung erhielt. 4000 Baht, rund 107 Euro, sollte sie für ihr Krabbenomelette bezahlen. 

In der Speisekarte war das Gericht jedoch mit dem immer noch stolzen, aber deutlich niedrigerem Preis von 1500 Baht, etwa 40 Euro, gelistet gewesen. „Peachii“ machte ihrem Ärger bei X Luft. Das Restaurant hätte im Nachhinein den hohen Preis mit hochwertigeren Zutaten begründet. Im Vorfeld sei sie lediglich darauf hingewiesen worden, dass der Preis von dem in der Karte abweichen könne. Mit einem derartigen Sprung hat sie allerdings nicht gerechnet. 

Vorfall bei Jay Fai schlägt Wellen in Bangkok

Vor allem in Thailand schlug der Fall schnell hohe Wellen und sorgte für Schlagzeilen, etwa in der „Bangkok Post“. Die Zeitung berichtete ausführlich über den Vorfall und seine Nachwehen, spekulierte sogar über eine mögliche Gefängnisstrafe für die Star-Köchin. Jay Fais Krabbenlieferant sprang seiner Kundin indes zur Seite und verteidigte den hohen Preis mit der exzellenten Qualität der Krabben und dem Aufwand, den es mit sich bringe, sie unter umweltfreundlichen Bedingungen zu fischen. 

Dem Blatt zufolge verhängten die zuständigen Behörden eine Geldstrafe von 2000 Baht, rund 54 Euro, gegen Jay Fai, weil die Preisdifferenz nirgendwo sichtbar angeschlagen gewesen sei. Außerdem würden weitere Vorwürfe wegen überteuerter Gericht geprüft. Nach dem Erhalt des Michelin-Sterns hatte die Köchin noch angekündigt, die Preise nicht anzuheben, obwohl sie nun im Rampenlicht mehr Geld für Zutaten ausgeben würde. Den Vorsatz konnte sie offenbar nicht durchhalten.