Eva Lys startet nach den jüngsten gesundheitlichen Problemen glänzend in die US Open. Um ihr bestes New-York-Ergebnis zu erreichen, müsste die Hamburgerin eine gesetzte Spielerin besiegen.

Mit einer überzeugenden Vorstellung hat Tennisspielerin Eva Lys bei den US Open für einen deutschen Lichtblick gesorgt. Die Hamburgerin gewann ihre Auftaktpartie in New York gegen die britische Qualifikantin Francesca Jones nach einem glanzvollen Beginn mit 6:0, 7:5. 

„Den Leuten eine gute Show zu bieten, gibt mir ein gutes Gefühl“, sagte die Australian-Open-Achtelfinalistin „Ich habe vor allem bei den letzten Turnieren viel Selbstvertrauen aufbauen können.“

Von Beginn an spielte die 23-Jährige druckvoll. Konstant zeigte sie in Satz eins, dass sie die temporeicheren Grundschläge im Repertoire hatte als die anfangs chancenlose Britin. Die wichtigen Punkte entschied sie stets für sich. 

Erst dominant, dann nervenstark

Der zweite Durchgang begann mit je zwei Aufschlagverlusten auf beiden Seiten und verlief deutlich ausgeglichener. Vor den Augen ihrer Eltern verwandelte Lys aber nach 80 Minuten den zweiten Matchball. Glücklich warf sie ihren Schläger auf den Boden und schlug die Hände über den Kopf. Gegen die an Position 21 gesetzte Tschechin Linda Noskova wird Lys nun um den erstmaligen Drittrunden-Einzug bei den US Open kämpfen.

Von gesundheitlichen Problemen war bei ihr nichts zu sehen. In Cleveland in der vergangenen Woche hatte Lys vor dem Viertelfinale zurückgezogen – weil ihr wegen ihrer rheumatischen Autoimmunerkrankung der Rücken schmerzte. 

Profitennis mit Handicap

Beide Spielerinnen beweisen, dass Profitennis auch mit Erkrankung möglich ist. Jones wurde mit der seltenen Erkrankung Ektrodaktylie-Ektodermal-Dysplasie-Syndrom geboren und hat aufgrund des Gen-Defekts an beiden Händen vier Finger und insgesamt sieben Zehen. 

Vom Deutschen Tennis Bund ist nur ein Damen-Trio im Hauptfeld am Start. Die Schwäbin Tatjana Maria war am Montag ausgeschieden.