Tausende Menschen demonstrieren beim CSD in Bremen für ihre Rechte. Nur eine Partei ist dieses Jahr nicht mit dabei.
Bunt, ausgelassen und mit einer klaren Botschaft: Beim Christopher Street Day (CSD) in Bremen haben nach Polizeiangaben 25.000 Menschen für die Rechte von lesbischen, schwulen und anderen queeren Menschen demonstriert. Das Motto am Samstag lautete „Pride must go on! Gemeinsam. Laut. Für Alle.“.
Die Demonstrationsgruppen und Trucks starten am Altenwall in Richtung Hauptbahnhof, etliche Straßen waren gesperrt. Auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker waren dabei – jedoch keine offizielle Beteiligung der FDP.
FDP vom Umzug ausgeschlossen
Die Organisatoren des CSD schlossen die FDP im Vorfeld aus. Grund für die Absage ist ein Antrag der Fraktion vom Juli 2024 in der Bremischen Bürgerschaft mit dem Titel „Schluss mit Gendersprache im öffentlichen Dienst“. Darin forderte die FDP unter anderem, die Verwendung des Gendersternchens in der behördlichen Kommunikation und Schule zu verbieten.
Der Gesetzesvorstoß sei von einigen als queerfeindlich empfunden worden, sagte CSD-Sprecher Jermaine Greene. Innerhalb der Community habe es unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit der FDP gegeben, letztlich habe sich das Organisationsteam für eine Absage entschieden.
Einzelne FDP-Mitglieder könnten selbstverständlich mitlaufen, sagte der CSD-Sprecher. Es gehe nur um eine Entscheidung für dieses Jahr. Die FDP bedauert die Absage. „Das ist schade, wir hätten uns das anders gewünscht“, sagte ein Sprecher der Partei. Ob sich die FDP nächstes Jahr am CSD beteiligen möchte, sei noch offen.
Erster deutscher CSD in Bremen
Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christopher Street in New York City (USA) von 1969 und steht für die Sichtbarmachung und Gleichstellung queerer Menschen. Andere Bezeichnungen für die inzwischen vielerorts jährlich veranstalteten CSD-Demonstrationen sind „Pride Parade“ oder „Gay Pride“. Der erste CSD in Deutschland fand vor 45 Jahren in Bremen statt.