Noch immer schicken Bürger ihre Anfragen an die Stadtverwaltungen per Fax. In einigen Ämtern ist dies bald aber nicht mehr möglich. Auch aus Sicherheitsgründen.

In Sachsens Verwaltungen gibt es immer weniger Faxgeräte. Viele Anfragen der Bürger per Fax werden auf Mailpostfächer weitergeleitet, wie eine Umfrage bei den zehn Landkreisen und drei kreisfreien Städten ergab. Die Anzahl der Geräte variiert demnach enorm. So stehen in den Landratsämtern im Vogtlandkreis, den Landkreisen Leipzig und Bautzen gar keine Faxgeräte mehr.

Bei der Stadtverwaltung in Leipzig sind dagegen aktuell etwa 370 Faxanschlüsse vorhanden, die aber nicht jeweils einem Faxgerät zugewiesen sind, wie eine Sprecherin sagte. Im Jahr 2022 waren stadtweit noch weit über 600 Geräte im Einsatz. Aktuell sei die Zahl der Faxe rückläufig. Die Mehrzahl der Anfragen per Fax würden in Mailpostfächer geleitet. Im Juli seien etwa 2.500 Faxe empfangen und 400 versendet worden.

In der Landeshauptstadt Dresden sind rund 300 Faxnummern in nahezu allen Ämtern der Verwaltung aktiv. Die Kommunikation per Fax spiele im Vergleich zu anderen Kanälen jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle, erläuterte ein Sprecher der Stadt. Die schrittweise Abschaltung der Faxgeräte sei in Vorbereitung und solle bis Ende des Jahres weitgehend abgeschlossen sein.

Landratsamt: Fax genügt nicht mehr den Datenschutzanforderungen

Auch in Chemnitz soll die Nutzung per Fax zurückfahren werden. Einige wenige Faxgeräte sollen dennoch behalten werden, um sie in Krisensituationen nutzen zu können, hieß es. Derzeit betreibt die Stadtverwaltung noch etwa 170 Faxnummern. Im Quartal werden den Angaben zufolge etwa 2.000 Faxe gesendet und 6.000 empfangen.

Die Kommunikation über Fax genüge nicht mehr den Datenschutzanforderungen, hieß es aus dem Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Faxe seien wie eine Postkarte und auf dem Weg zum Empfänger im Klartext lesbar, wenn auf den Datenstrom zugegriffen werde. Daher forciert das Landratsamt die schrittweise Abschaltung dieser Übermittlungsform.

Sicherstellung von Kommunikationswegen im Katastrophenfall

Auch im Landratsamt Nordsachsen gibt es nur noch ein klassisches Faxgerät. Dies diene jedoch einzig der Sicherstellung von Kommunikationswegen im Katastrophenfall. Im Landkreis Zwickau gibt es noch Faxgeräte im Gesundheitsamt sowie der Stabsstelle Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.

Dagegen stehen im Landratsamt Erzgebirgskreis und den zugehörigen Einrichtungen noch 58 Faxgeräte. Dort heißt es: „Da das Fax ein rechtsverbindlich gültiges Kommunikationsmittel im Verwaltungshandeln ist, wird der Einsatz von Faxgeräten im Dienstbetrieb nicht wegfallen“.