Bei einem Volksfest in Solingen schwingt die Erinnerung an den Terroranschlag vor fast einem Jahr mit. Es solle nicht sein, „dass man aus Angst zu Hause bleibt“, sagt ein Musiker. Es gibt Applaus.

Bei einem Volksfest haben Tausende Menschen in Solingen der Opfer Terroranschlags vom 23. August 2024 gedacht. „Es ist uns gelungen, dass wir das Gedenken an die Opfer und die Feiern miteinander machen können“, sagte Mitinitiator Phillip Müller der dpa. Er bedankte sich bei den Musikern der Kotten Klub Bigband, die von einem „Andenken-Konzert“ sprachen. Sie wollten gerne weiter Musik machen und „nicht, dass man aus Angst zu Hause bleibt“, sagte ein Musiker. Die Zuhörer applaudierten.

Bei dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Solingen vor einem Jahr wurden vor einer Bühne des Stadtfestes während eines Konzertes drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Das traditionsreiche, dreitägige Fest war daraufhin abgebrochen worden. In diesem Jahr traten mehrere Bands auf, die 2024 wegen der Absage nicht auftreten konnten. 

Prozess in Düsseldorf läuft

Derzeit läuft in Düsseldorf der Prozess gegen den Tatverdächtigen, einen Syrer. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Er soll IS-Terrorist sein. 

Mitorganisator Müller hatte vor dem Stadtfest gesagt, man habe sich schon kurz nach dem Anschlag vom 23. August 2024 gesagt, die Freiheit, in der Innenstadt zu feiern, lasse man sich durch ein Attentat nicht nehmen. Auch der Fronhof, der Tatort der Messerattacke, war Teil des Volksfestes. Dort fand ein Winzerfest statt.

Die Stadt Solingen plant am ersten Jahrestag ein Gedenken an die Opfer. Zu der Veranstaltung am 23. August auf dem Fronhof wird auch Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erwartet.