Junge Leute aus Vietnam sind in der Thüringer Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Das südostasiatische Land ist Wirtschaftspartner, aber auch Partner bei der Suche nach Fachkräften.

Junge Leute aus Vietnam starten im August eine Ausbildung in Thüringen. Allein im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen beginnen 60 Jugendliche aus dem südostasiatischen Land eine Berufsausbildung in 25 Unternehmen, wie die Kammer mitteilte. Sie pflegt seit Jahren enge Kontakte zu Vietnam – vor allem bei der Suche nach Fachkräftenachwuchs. Insgesamt seien in den vergangenen Jahren 304 junge Vietnamesen zur Ausbildung nach Thüringen gekommen, erklärte IHK-Präsident Torsten Herrmann. 

Ausbildungschancen sowie das Potenzial der Handelsbeziehungen seien am 7. August in Suhl Thema bei einem Vietnam-Tag, teilte die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) in Erfurt mit. „Vietnam ist ein enger Partner Thüringens geworden – sowohl im Hinblick auf die wirtschaftliche Zusammen­arbeit wie auf die Fachkräftegewinnung“, erklärte Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) vor dem Treffen. Das Handelsvolumen beider Länder belaufe sich aktuell auf rund 200 Millionen Euro.

Wirtschaftsdelegation im November nach Vietnam

Die Ministerin sieht in dem wirtschaftlich schnell wachsenden Vietnam einen Zukunftsmarkt für die Thüringer Wirtschaft. Erleichtert werde der Handel durch ein EU-Vietnam-Freihandelsabkommen. Bei der Ausbildung junger Leute sind nach Einschätzung der Ministerin „für beide Seiten vorteilhafte Projekte“ entwickelt worden. Im November plant Boos-John zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation eine Reise nach Vietnam. 

LEG-Geschäftsführer Andreas Krey verwies auf Projekte der Landesgesellschaft zur Markterschließung und Fachkräftegewinnung in Vietnam. Sie würden am Donnerstag in Suhl vorgestellt. Thüringen unterstützt die IHK Südthüringen bei der Sprachausbildung sowie Integration junger Vietnamesen auch finanziell.