Ob Heizung oder Auto: Aus Sicht von Verbraucherschützern gibt es nicht nur für Unternehmen zu wenig Klarheit, welche Förderungen es für den Umstieg auf erneuerbare Energien langfristig gibt.

Thüringens Verbraucherschützer sehen Unsicherheiten bei vielen Menschen bei erneuerbaren Energien. Bei der Verbraucherzentrale meldeten sich immer wieder Menschen, die in der zweiten Lebenshälfte angekommen seien, und nicht wüssten, auf welche Technologie sie zur Heizung ihres Hauses in den nächsten Jahren setzen sollten. „Da ist einfach die Unsicherheit riesig groß“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verbraucherzentrale plädiere für klare und verlässliche politische Regelungen, wie es mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland weitergehe, egal, ob es sich um Heizungen oder Elektroautos handelt. „Die Industrie beklagt sich ja zu Recht, dass sie stabile Rahmenbedingungen braucht, um investieren zu können“, so Walther. „Verbraucher brauchen das aber auch.“ Wichtig seien eindeutige und langfristige Zusagen, welche Technologien in Zukunft wie gefördert würden. 

Verbraucherschützer wollen Verlässlichkeit 

Sowohl auf dem Markt für E-Autos als auch auf dem für Heizungen zeige die Kaufzurückhaltung die Unsicherheit von Verbrauchern. Nach Einschätzung von Walther besteht in Teilen der Gesellschaft noch immer große Skepsis gegenüber dem Autofahren mit Strom oder dem Heizen per Wärmepumpe. So sei der Absatz von Elektroautos von 2023 auf 2024 eingebrochen, nachdem die als Umweltbonus bezeichnete staatliche Förderung plötzlich eingestellt wurde. 

Nach aktuellen Daten des Kraftfahrtbundesamtes hat die Nachfrage nach E-Autos wieder etwas zugenommen. Bundesweit wurden zwischen Januar und Juni 2025 etwa 249.000 elektrisch betriebene Autos neu zugelassen, im Vergleichszeitraum des Jahres 2024 waren es noch etwa 184.000 Pkw mit Batterieantrieb.