Aus der Haft schreibt der Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt Briefe an die Opfer. Das sorgt für Schrecken und Kritik. Künftig soll niemand mehr so einfach von der Post überrascht werden.
Sollte der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt erneut Post an Anschlagsopfer schicken, werden diese künftig vorgewarnt. Die Adressaten sollten vorher schriftlich kontaktiert werden und entscheiden, ob sie die Schreiben in Empfang nehmen möchten oder nicht, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg. Bislang waren mehrere Briefe in einem separat verschlossenen Umschlag und mit einem Begleitschreiben weitergeleitet worden. Das hatte für Erschrecken bei den Betroffenen und Kritik gesorgt. Die „Magdeburger Volksstimme“ hatte berichtet.
Der Mann war am 20. Dezember mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt. Er sitzt in Untersuchungshaft und hat von dort aus nach bisherigen Erkenntnissen fünf Opfern Briefe geschrieben. Rein rechtlich darf die Justiz solche Schreiben nicht einfach zurückhalten. Der neue Weg mit der Vorab-Information solle die Situation für die Betroffenen möglichst entschärfen, hieß es.
Die „Magdeburger Volksstimme“ hatte aus einem der Briefe zitiert. Er habe das Opfer darin unter anderem um Verzeihung gebeten, gleichzeitig aber auch Äußerungen und Anschuldigungen rund um saudische Asylbewerber gemacht, denen angeblich der Tod drohe. Ähnlich hatte sich der Attentäter auch bereits vor seiner Tat in den sozialen Netzwerken geäußert.