2,50 Meter lang, 100 Kilo schwer und verspielt: Frau Meyer ist ein Mississippi-Alligator. Das Haustier von Familie Kaulis in Nordwestmecklenburg zieht auch Touristen in seinen Bann.

Ein Alligator schwimmt bei Familie Kaulis in Elmenhorst im Landkreis Nordwestmecklenburg im Gartenpool. Das 2,50 Meter lange und rund 100 Kilogramm schwere Tier heißt Frau Meyer, ist 45 Jahre alt und lebt bereits seit 43 Jahren in der Familie, erzählt der ehemalige Zirkusartist Klaus Kaulis. „Es ist unser Haustier.“

Lange Zeit ist Kaulis mit einer Reptilien-Show im Zirkus aufgetreten. Als Rentner zog sich der heute 77-Jährige mit seiner Familie nach Elmenhorst zurück. Frau Meyer kam mit. Die Schlangen habe er abgegeben, sagt Kaulis. „Zu denen hat man nicht so eine enge Bindung.“ Ein Krokodil sei etwas anderes. „Frau Meyer ist für uns wie ein Familienmitglied.“

Alligator schläft im beheizten Kühlcontainer

Früher reiste Frau Meyer im beheizten Kühlcontainer auf einem Sattelschlepper mit, als Kaulis noch im Zirkus unterwegs war. Jetzt steht der Container im Garten in Elmenhorst.

Drinnen hat Frau Meyer ein Wasserbecken, in dem sie nachts schläft und wo sie ausschließlich gefüttert wird, wie Kaulis berichtet. Das sei wichtig. So wisse sie, dass es draußen nichts gebe und komme auch nicht auf die Idee, nach etwas zu schnappen, weil sie es vielleicht für Futter halte. Im Garten hat Kaulis für den Mississippi-Alligator ein zusätzliches Becken gebaut, da jenes im Container den Vorschriften nicht entspreche – es sei zu schmal.

Respekt vor Frau Meyer

Angst hat Familie Kaulis nicht vor ihrem exotischen Haustier, aber Respekt, das betont der Ex-Artist. Man müsse stets aufmerksam sein und auf die Signale des Alligators achten. Als sein Sohn Krystian drei Jahre alt war, habe der Junge erstmals nähere Bekanntschaft mit Frau Meyer geschlossen. Noch heute spielt er gern mit dem Tier im Gartenpool. Der Enkel sei jetzt auch drei Jahre alt und dürfe den Alligator unter Aufsicht schon mal streicheln. Das dürfen übrigens auch Besucher.

Sorge, dass Frau Meyer ausbüxen könnte, hat Klaus Kaulis nicht. „Dazu ist sie viel zu faul.“ Das Tier müsse regelrecht animiert werden, sich überhaupt etwas zu bewegen. Dennoch sei das Gelände gesichert und kameraüberwacht. Die zuständigen Ämter hätten die Haltung kontrolliert und keine Beanstandungen geäußert. Auch von den Nachbarn habe er noch keine Sorgen gehört. Kaulis warnt dennoch vor dem Halten so exotischer Wildtiere wie Alligatoren. Die Auflagen seien sehr hoch.

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