Nach massiven Waldbränden am Grand Canyon ist ein Teil des weltberühmten Nationalparks im Südwesten der USA bis zum Ende der Saison 2025 für Touristen gesperrt worden. Der Nordrand der Schlucht, der sogenannte North Rim, bleibe bis zum 15. Oktober „für alle Besucher geschlossen“, erklärte die Verwaltung des Nationalparks. Der Südrand, der von der Mehrheit der 4,5 Millionen Touristen pro Jahr besucht wird, bleibe jedoch weiterhin zugänglich.

Am Freitag waren wegen sich ausbreitender Waldbrände rund um den North Rim über 500 Besucher und Nationalparkmitarbeitende von dem beliebten Ausflugsziel evakuiert worden. Ausgelöst worden waren die Feuer durch einen Blitzeinschlag während eines Gewitters am 4. Juli. Trockenheit und unberechenbare Winde sorgten für eine plötzliche Ausbreitung der Flammen und erschwerten zunächst die Arbeit der Feuerwehr.

Die Brände zerstörten nach Behördenangaben „zwischen 50 und 80 Gebäude“ am Nordrand, darunter das einzige Hotel der Gegend. Auf Fotos waren auch am Montag noch hohe Rauchsäulen über der kargen Wüste zu sehen. 

Die Gouverneurin von Arizona, Katie Hobbs, forderte im Onlinedienst X eine „gründliche und unabhängige Untersuchung“ der Brände. „Die Menschen in Arizona verdienen Antworten darauf, warum dieses Feuer den Grand Canyon Nationalpark so verwüsten konnte“, kritisierte Hobbs.

Der Grand Canyon gilt als eines der größten Naturwunder der Erde. Er entstand, indem sich der Fluss Colorado in vielen Millionen Jahren durch Schichten roten Sandsteins und andere Felsschichten fraß und eine bis zu 30 Kilometer breite und mehr als 1,6 Kilometer tiefe Schlucht hinterließ. Im vergangenen Jahr besuchten fast fünf Millionen Menschen den Grand Canyon.