Drei Wochen nach dem Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde wird der Christopher Street Day in zwei Brandenburger Städten gefeiert. Die Veranstalter rechnen mit einer Gegendemo.

In Falkensee und Wittenberge wird ein „Christopher Street Day“ (CSD) für Vielfalt und Toleranz gefeiert. In Falkensee im Havelland erwarten die CSD-Organisatoren auch eine Gegendemo der Gruppe „Jung und stark“, deren Mitglieder dem Bundesinnenministerium zufolge dem gewaltbereiten rechtsextremistischen Spektrum zuzuordnen sind.

„Wir sind im engen Austausch mit der Polizei, haben unsere Ordnerzahl aufgestockt und empfehlen, nur in Gruppen anzureisen“, sagte der CSD-Organisator Bjarne Herke in Falkensee. „Nach dem Angriff in Bad Freienwalde ist die Bedrohungslage für uns sehr sichtbar.“

Im Juni hatten teils vermummte Angreifer ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde attackiert und mindestens zwei Menschen verletzt. Der CSD in Falkensee soll ab 15.00 Uhr am Bahnhof starten. Er steht unter dem Motto „Vielfalt vereint“. 

Regenbogenfahne hängt bereits

Der CSD sei nicht nur eine Demonstration der queeren Gesellschaft, auch Sportvereine und Kirchenvertreter seien dabei, so Herke. Am Rathaus weht bereits die Regenbogenfahne – das Symbol für Vielfalt. Die AfD hatte sich im Januar generell gegen das Hissen der Fahne gewandt.

Der CSD in Wittenberge beginnt nach Angaben der Organisatoren um 17.00 Uhr am Kultur- und Festspielhaus und wird von der Dragqueen Fatty Acid moderiert. Nach einer Demo mit politischen Reden und Musik endet die Parade an der Alten Post. Der Christopher Street Day in Eberswalde war am 22. Juni friedlich verlaufen – unter erhöhtem Polizeischutz.

Die Regenbogenfahne steht für Vielfalt und Miteinander, das am CSD gefeiert wird. An dem Tag wird der Unterdrückung von homosexuellen, bisexuellen und Transgender-Menschen gedacht. Der Tag geht auf die Stonewall-Unruhen in der Christopher Street 1969 in New York zurück.