Irgendwann wurde es den Beamten zu bunt: Die Polizei hat in Hamburg einen Gaffer aus dem Verkehr gezogen. Ihm droht eine hohe Strafe.

Die Hamburger Polizei ist am Donnerstagabend konsequent gegen Schaulustige nach einem Verkehrsunfall vorgegangen – einer der Gaffer wurde sogar in Handschellen abgeführt, wie mehrere Medien (u.a. „Bild“-Zeitung, „Hamburger Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“, RTL) übereinstimmend berichten.

Ein Seat und ein Audi waren demnach an einer Hauptstraße im Stadtteil Billstedt zusammengekracht, vermutlich wegen eines verbotenen Wendemanövers. Eines der Autos überschlug sich, die Fahrer beider Wagen wurden leicht verletzt, einer kam ins Krankenhaus.

Zahlreiche Gaffer in Hamburg-Billstedt

An der Unfallstelle versammelten sich daraufhin zahlreiche Schaulustige mit ihren Smartphones und störten die Arbeit von Polizei und Feuerwehr – trotz Absperrung. Einer der Gaffer wurde von den Beamten immer wieder ermahnt, bis es ihnen zu viel wurde. Die Polizisten rangen den Mann zu Boden, legten ihm Handschellen an und führten ihn zu einem Streifenwagen ab.

Gegen den Mann wird jetzt ermittelt. „Gaffer, die Verletzte und verunglückte Fahrzeuge fotografieren oder filmen, müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen“, führt der ADAC dazu aus. „Es ist dabei egal, ob die Aufnahmen weitergegeben oder veröffentlicht werden. Was zählt, ist allein die Anfertigung, die laut Strafgesetzbuch ‚dieHilflosigkeiteiner anderen Person zur Schau stellt‘.“ Die gesetzlichen Regelungen zum Gaffen wurden in den vergangenen Jahren immer weiter verschärft, nachdem das Phänomen mit dem Aufkommen von Smartphones und sozialen Medien ein immer größeres Problem geworden war.

Quellen: „Bild“-Zeitung,„Hamburger Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“, RTL, ADAC

Transparenzhinweis: Der stern ist Teil von RTL Deutschland