Am bislang heißesten Tag des Jahres geht der Hessentag in Bad Vilbel mit dem Festumzug zu Ende. Außer Musik waren auch ernste Töne zu hören. 2026 ist Fulda dran.
Rund 950.000 Menschen sind zum Hessentag nach Bad Vilbel gekommen – etwa 200.000 mehr als erwartet, wie ein Sprecher der Stadt am Sonntag sagte. „Wegen des guten Wetters.“
Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad und Hitzewarnungen waren am Wochenende viele zehntausend auf das Veranstaltungsgelände in die Kurstadt nördlich von Frankfurt im Wetteraukreis gekommen.
Allein den traditionellen Festumzug, den Höhepunkt zum Abschluss, verfolgten am Sonntagnachmittag Zehntausende, wie der Stadtsprecher sagte. Darunter Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und sein Kabinett.
Ministerpräsident Rhein dirigiert das Landespolizeiorchester
Unter dem Motto „Wir bringen Hessen auf die Bühne“ repräsentierten Motivwagen, Fuß- und Musikgruppen ihre Heimat – darunter Tänzerinnen und Tänzer, Sport-, Kerbe- und Karnevalsvereine, Feuerwehr und Theatergruppen sowie Food-Retter und Funk-Amateure. Thema immer wieder passend zu Bad Vilbel und den Temperaturen: Quellen und Wasser, aber auch Äpfel und Apfelwein sowie Freizeitmöglichkeiten.
Ministerpräsident Rhein dirigierte zum Auftakt das Landespolizeiorchester. Matthias Kallmeyer – zusammen mit Ena Kaufmann das Hessentagspaar 2025 – sprach von zehn wunderbaren Tagen und einem friedlichen Fest mit fröhlichen Besuchern. „Wir sind bisher sehr zufrieden“, sagte auch eine Polizeisprecherin. Es sei ruhig geblieben.
Zwar habe es wegen der Hitze hin und wieder einen Sanitäter-Einsatz gegeben, aber keine größeren Zwischenfälle, sagte der Stadtsprecher. Viele hätten sich strategisch verhalten, die ganz heißen Stunden gemieden und Kopfbedeckungen getragen. Es habe auch kostenlose Sonnenmilch-Stationen und ausreichend Schattenplätze gegeben.
VdK-Vorsitzender drängt auf Ausbau von Pflegezentren
Am vorletzten Tag des Landesfestes fand zudem das traditionelle Landestreffen des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen statt. Der Landesvorsitzende Paul Weimann wies dabei auf die steigende Zahl der Pflegebedürftigen hin und forderte die Landesregierung auf, den Ausbau der vorhandenen Pflegestützpunkte zu Pflegekompetenzzentren voranzubringen.
Aktuell leben laut VdK 425.000 Menschen mit Pflegegrad in Hessen – 85 Prozent werden zu Hause und vorrangig von ihren Angehörigen versorgt. „Alle diese Menschen brauchen Beratung, Begleitung und Unterstützung, um ihren oft schwierigen Alltag zu meistern“, sagte Weimann vor rund 1.300 Gästen – darunter auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU).
Große Clubnacht mit vielen Künstlern
Am Samstagabend hatte es Auftritte von Giovanni Zarrella und Künstlern wie DJ Felix Jaehn, Alcazar und 2raumwohnung gegeben. Moses Pelham galt als Highlight des Sonntagabends. Der Rapper habe sein Karriereende für den Auftritt auf dem Hessentag unterbrochen, sagte ein Veranstaltungssprecher.
Der 63. Hessentag im nächsten Jahr ist in Fulda.