Anfang Juni hat ein Auto in Hürth in der Nähe von Köln an einer Ampel eine Schülergruppe erfasst. Ein zehn Jahre altes Kind stirbt. Nun gibt es ein zweites Todesopfer.

Knapp zwei Wochen, nachdem ein Auto in Hürth bei Köln in eine Gruppe von Grundschulkindern gefahren ist, gibt es ein zweites Todesopfer: Ein 25-jährige Betreuer sei am Sonntagmorgen an den Folgen der Verletzungen gestorben, teilte die Polizei mit. Er hatte die Viertklässler auf dem Weg zum Sportunterricht begleitet, als das Auto in die Gruppe fuhr.

Ein zehnjähriges Mädchen war bereits zwei Tage nach dem Unfall im Krankenhaus gestorben. Ein weiterer Erwachsener und vier Kinder im Alter von zehn Jahren erlitten leichte Verletzungen. Die unverletzten Kinder, die den Unfall mit ansehen mussten, werden psychologisch betreut.

Hürth: Opfer waren Organspender

Das gestorbene zehnjährige Mädchen und der Betreuer waren beide Organspender. Einige Organe des 25-Jährigen seien entnommen worden, nachdem bei ihm der Hirntod festgestellt worden sei, teilte die Polizei mit. Auch das zehnjährige Mädchen war Organspenderin. Ihr Herz erhielt ein sechsjähriges Mädchen, sagten die Eltern dem WDR. Das mache es für sie ein klein wenig leichter. „Denn schließlich schlägt das Herz unserer Tochter weiter.“

Die Polizei geht weiterhin davon aus, dass es sich bei dem Unfall um ein tragisches Unglück handelt. Der 20 Jahre alter Autofahrer, der in die Gruppe gefahren war, soll eine rote Ampel missachtet haben, als die Grundschüler gerade bei Grün über die Fußgängerampel gingen. Der Fahrer soll sich nach dem Unfall zunächst entfernt haben, dann aber zurückgekehrt sein.

Autofahrer war polizeibekannt

Die Polizei beschlagnahmte das Handy und den Führerschein des Mannes, der bereits in der Vergangenheit wegen Straßenverkehrsdelikten auffällig geworden sei. Ein Alkohol- und Drogenvortest war negativ ausgefallen. Gegen den Mann werde weiter ermittelt, teilte die Polizei mit. Ein Gutachter sei damit beauftragt worden, den genauen Ablauf des Unfalls noch einmal im Detail zu rekonstruieren.

Die Eltern der gestorbenen Zehnjährigen und viele andere Eltern fordern nun, dass die Unfallstelle sicherer werden müsse. An der Stelle, die von vielen Kindern als Schulweg genutzt werde, müsse es etwa ein Tempolimit geben.