Zuletzt soll es zwischen dem Hamburger SV und den Medizinern um Mannschaftsarzt Götz Welsch Ärger gegeben haben. Sogar von einem Ende der Kooperation mit dem UKE war die Rede. Jetzt folgt die Wende.

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat seinen Streit mit den Sportmedizinern um Mannschaftsarzt Götz Welsch beendet. Nach Gesprächen von Sportvorstand Stefan Kuntz mit den Verantwortlichen des Athleticums des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) teilte der Aufsteiger mit, die Zusammenarbeit zu erweitern. 

Das neue Athleticum ist eine hochmoderne und 15 Millionen Euro teure Klinik am Trainingsgelände des HSV im Volkspark zur sportmedizinischen Versorgung. Die Einrichtung wird im Herbst eröffnet und soll von Welsch geleitet werden.

„Wir hatten einen kontroversen, sachlichen Austausch mit lösungsorientierter Ausrichtung“, wurde Kuntz in der HSV-Mitteilung zitiert. Mannschaftsarzt Welsch meinte: „Das Resultat der Unterhaltung ist ein noch klareres Verständnis von den Anforderungen und Bedürfnissen beider Seiten.“ Das Wichtigste sei, „dass wir mit einer gestärkten Vertrauensbasis in die nächste Saison und in die gemeinsame Zukunft gehen“. 

Streit um Abwehrtalent Soumahoro

Auslöser für die Differenzen war laut „Hamburger Abendblatt“ der Franzose Aboubaka Soumahoro. Das Verteidiger-Talent war im Februar zum HSV gekommen und als Sofortverstärkung im Aufstiegskampf eingeplant. Im ersten Training hatte sich der 20-Jährige am Oberschenkel mutmaßlich leicht verletzt. Die Verletzung stellte sich als Sehnenriss heraus. 

Bei der Untersuchung wurde entdeckt, dass er bereits eine Vorverletzung gehabt habe. Soumahoro fiel monatelang aus, ist für die neue Saison aber fit.

Kuntz soll nach Angaben des „Hamburger Abendblatt“ über die HSV-Mediziner verärgert gewesen sein. Er glaubte, die HSV-Mediziner hätten beim obligatorischen Medizincheck vor der Vertragsunterzeichnung die Verletzung nicht bemerkt. Die Ärzte wiesen die Vorwürfe zurück. Angeblich soll von HSV-Seite aus die Zusammenarbeit mit dem UKE infrage gestellt worden sein.  

Auch die Bundesliga-Fußballerinnen werden nun betreut

Nun folgte die Wende. Die Zusammenarbeit wird sogar auf die Bundesliga-Fußballerinnen des HSV erweitert. „Auch hier wollen wir Synergien nutzen und den Frauen eine bestmögliche sportmedizinische Betreuung liefern. Die Verzahnung wird noch enger werden“, sagte Kuntz. 

Welsch betonte mit Blick auf die Eröffnung des Athleticum: „Letztlich war und ist auch das einer der wesentlichen Punkte für den ausgewählten Standort im Volkspark: Wir wollen noch enger zusammenrücken und dadurch die Partnerschaft weiter intensivieren und ausbauen.“