Ein Autofahrer soll im August 2024 in Prora auf der Insel Rügen gezielt auf einen 13-Jährigen aus Bremen zugerast sein und ihn schwer verletzt haben. Der Mann steht nun vor Gericht.
Der Fall auf der Insel Rügen sorgte im vorigen Sommer für Schlagzeilen: Ein Cabrio-Fahrer fuhr damals einen 13-Jährigen an – laut Zeugen absichtlich, weil der Junge ihn mit einer Geste provoziert haben soll. Das Kind aus Bremen wurde schwer verletzt, der Fahrer beging Unfallflucht.
Ob sich der Unfall im August vorigen Jahres wirklich so zugetragen hat, will jetzt das Amtsgericht Stralsund klären. In der Gerichts-Außenstelle in Bergen auf Rügen sitzt von Donnerstag an der mutmaßliche 47-jährige Fahrer auf der Anklagebank.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gefährliche Körperverletzung, Fahrerflucht sowie gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Er soll am 14. August 2024 im Ort Prora (Gemeinde Binz) mutwillig auf den Schüler zugerast sein, weil der ihn provoziert haben soll.
Junge wird mehrere Meter durch die Luft geschleudert
Der Fahrer soll nach einigen Metern gewendet haben und mit erheblicher Geschwindigkeit und laut Zeugenaussagen mit einer bewussten Lenkbewegung direkt auf den Jungen zugerast sein. Bei dem frontalen Zusammenstoß wurde der Schüler mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor er auf einer Grünfläche zum Liegen kam.
Der 13-Jährige wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Nach wenigen Tagen konnte er aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Das Cabrio war im Zuge von Ermittlungen im September vorigen Jahres sichergestellt worden. Im Oktober war dem Tatverdächtigen dann der Führerschein entzogen worden. In Bergen sind zunächst zwei Prozesstage angesetzt, der zweite ist am 16. Juni.