Bei einem Leichtathletik-Wettbewerb in Kalifornien gewinnt eine 16-Jährige den Sprint über 400 Meter. Doch nach ihrem Jubel nehmen ihr die Verantwortlichen den Titel weg.
Sie hatte allen Grund, sich zu freuen: Die Highschool-Schülerin Clara Adams lief am vergangenen Wochenende bei den CIF State Track and Field Championships, den offiziellen kalifornischen Landesmeisterschaften für Leichtathletik auf High-School-Ebene, ihrer Konkurrenz davon. Für 400 Meter brauchte die 16-Jährige 53,24 Sekunden, schneller war niemand.
Nach dem Zieleinlauf rannte die Schülerin der North Salinas Highschool zu ihrem Vater, der auch ihr Trainer ist und auf der Tribüne saß. Er überreichte seiner Tochter einen kleinen Feuerlöscher. Damit lief sie zurück zur Rennstrecke, stellte sich etwas abseits auf eine Rasenfläche und löschte damit ihre Schuhe – frei nach dem Motto: Ich bin so schnell, dass sogar meine Spikes Funken sprühen. Die Geste war eine Hommage an den US-Athleten Maurice Greene, der seinen Sieg über 100 Meter im Jahr 2004 auf ähnliche Weise gefeiert hatte.
Leichtathletin nach Feuerlöscher-Jubel disqualifiziert
Doch bei den Funktionären des kalifornischen Leichtathletikverbands California Interscholastic Federation (CIF) kam der Jubel offenbar gar nicht gut an. Sie disqualifizierten Adams noch vor der Siegerehrung, erkannten ihr den Titel ab und schlossen sie vom 200-Meter-Finale und vom restlichen Wettkampf aus. Der Grund: Unsportlichkeit. Ein Schock für die 16-Jährige „Ich wurde bestohlen“, erklärt die Schülerin gegenüber der „Los Angeles Times“. „Ich hatte Spaß“, sagte Adams und merkte an, dass ihr Sieg über die 400 Meter ihr erster Meistertitel war. „So etwas hatte ich noch nie gewonnen und sie haben es mir wieder weggenommen. Ich habe nichts falsch gemacht“. Sie habe so hart für diesen Titel trainiert.
Auch ihr Vater könne den Vorgang nicht nachvollziehen. „Sie war abseits der Strecke, auf dem Rasen. Ihre Gegnerinnen waren schon lange weg, also ging sie ihnen nicht auf die Nerven“, so David Adams. „Es war ein Vater-Tochter-Moment“. Adams Familie fordert die Rückgabe ihres Titels. Sie haben einen Anwalt eingeschaltet, der rechtliche Schritte gegen die CIF vorbereitet. Bislang haben die Offiziellen des kalifornischen Leichtathletikverbands (CIF) jedoch nicht öffentlich auf die Forderungen nach einer Rücknahme der Entscheidung reagiert.
Quellen: Los Angeles Times, USA Today, The Monterey County Herald