Objekte aus der NS-Zeit stehen im Fokus einer Prüfung. Ein Verdacht bedeutet dabei noch keine Gewissheit – aber er begründet Nachfragen.

Eine Prüfung auf sogenanntes NS-Raubgut in rheinland-pfälzischen Museen hat zahlreiche Verdachtsfälle in den Sammlungen ergeben. Bei einem zweijährigen Pilotprojekt waren das Erkenbert-Museum Frankenthal (Pfalz) und das Roentgen-Museum Neuwied sowie das Stadtmuseum Bad Dürkheim und das Eifelmuseum Mayen untersucht worden. „Der Erstcheck konnte zahlreiche Objekte identifizieren, deren Herkunft unklar oder höchstwahrscheinlich belastet ist“, teilte der Museumsverband Rheinland-Pfalz mit. „Es liegen Anhaltspunkte auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter vor.“

So wurden in Neuwied 31 höchstwahrscheinlich belastete Objekte gefunden, darunter ein Konvolut aus 28 Zinnobjekten. In Frankenthal spricht man von 15 Objekten, zum Beispiel eine Sammlung ethnologischer Objekte. In Bad Dürkheim sind zehn Objekte belastet, darunter eine Sammlung von Silberobjekten. In Mayen wurden keine bedenkliche oder belastende Objekte festgestellt.

Der sogenannte Erstcheck wurde vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste finanziert. Er dient dazu, Prüffälle zu identifizieren. Erst danach kann eingehender geforscht werden, ob es sich um NS-Raubgut handelt. Das Projekt des Museumsverbands Rheinland-Pfalz wird vom Kulturministerium gefördert.