Deutschlands zweitgrößter Flughafen wird größer: Ein wegen der Corona-Pandemie verspäteter Erweiterungsbau soll ab 2026 mehr Passagiere abfertigen als der gesamte Flughafen Hannover.

Eines der größten bayerischen Bauprojekte nähert sich der Vollendung: In „maximal zwölf Monaten“ soll die 665 Millionen Euro teure Erweiterung des Terminal 1 am Münchner Flughafen in Betrieb gehen, wie Flughafenchef Jost Lammers ankündigte. Der Bau soll zwölf kleinen oder sechs großen Flugzeugen Platz bieten und ist für sechs Millionen Fluggäste im Jahr ausgelegt. Das Großprojekt hatte sich wegen der Corona-Pandemie verzögert und hätte eigentlich bereits 2023 oder 2024 fertig gestellt sein sollen. 

Corona-Pandemie verteuert den Bau

Sechs Millionen Passagiere im Jahr entsprechen etwa den Fluggastzahlen des Flughafens Hannover, wie Finanzminister Albert Füracker (CSU) sagte. „Wir bauen einfach den Flughafen Hannover noch einmal in den Münchner Flughafen hinein.“ 

Ursprünglich hatte die Flughafengesellschaft FMG nach den Worten von Projektleiterin Katrin Hennig die Baukosten mit unter 500 MiIlionen Euro veranschlagt. Da im Zuge der Corona-Pandemie auch die Baukosten stark gestiegen sind, wird es nun erheblich teurer. Die coronabedingt angepasste Kalkulation aber ist laut Hennig sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan. 

Extra Fluggastbrücke für den A380

Gedacht ist der 360 Meter lange Erweiterungsbau vor allem für den stark wachsenden internationalen Flugverkehr. Ab 26. Juni wird als jüngster Neuzugang auch die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific in München starten und landen. Eigens für das im Interkontinentalverkehr eingesetzte weltgrößte Passagierflugzeug A380 ist das Ein- oder Aussteigen über zwei Etagen auf drei Fluggastbrücken gleichzeitig eingeplant.

Noch während der Bauphase laufen bereits Tests der technischen Einrichtung. Im vergangenen Jahr 2024 zählte der nach Frankfurt zweitgrößte deutsche Flughafen 41,6 Millionen Passagiere.