Auf einmal waren es zwei Kimmich. Vor seinem 100. Länderspiel kommt es im Spielertunnel zu einem rührenden Moment für den DFB-Kapitän.
Für Joshua Kimmich war es ein Arbeitstag voller Emotionen. Zum einen gibt es sicher entspanntere Gegner zum 100. Länderspiel als den Weltranglistensiebten aus Portugal – und das auch noch im Halbfinale eines (zumindest irgendwie) ernstzunehmenden Wettbewerbs wie der Nations League.
Vielleicht war der routinierte Mittelfeldmann trotz des Heimspiels in München sogar ein bisschen aufgeregt ob seines Jubiläums? Wenn dem so war, dürfte sich das noch im Kabinentunnel gelegt haben. Denn unter den Einlaufkindern kannte er eines – und zwar ziemlich gut. Es war sein kleiner Sohn.
Kimmich im Doppelpack: Vater und Sohn laufen Hand in Hand ein
„Was?!“ rief der Bayernstar sichtlich überrascht, als er aus der Kabine trat und unter den bereits wartenden Einlaufkindern seinen eigenen Nachwuchs sah. Kimmich Junior hielt seinem Vater grinsend die Hand zum Einschlagen hin, dann gab es eine Umarmung:
Sohnemann war aber nicht das einzige Familienmitglied, das dem DFB-Kapitän an diesem Abend dabei war. Auch Ehefrau Lina, mit der Kimmich drei weitere Kinder hat, drückte von der Tribüne die Daumen.
Nachdem das Kimmich-Duo Hand in Hand den Rasen der Allianz Arena betreten hatte, ehrten Sportdirektor Rudi Völler und Präsident Bernd Neuendorf den 30-Jährigen für zu seinen 100. Auftritt im Nationaltrikot. Damit belegt Kimmich nun Rang 14 der Rekordnationalspieler – mit Tendenz nach oben. Schließlich ist er der einzig noch aktive Spieler auf der Liste, die Lothar Matthäus mit 150 Einsätzen anführt. Sein DFB-Debüt feierte Kimmich in Augsburg im Mai 2016 gegen die Slowakei. Das EM-Testspiel ging damals mit 1:3 verloren. Sportlich lief es auch an diesem Abend nicht besser.
Endstation Halbfinale: DFB-Elf scheitert an Portugal
Obwohl Kimmich wie gewohnt fleißig das Mittelfeld beackerte und Offensivkünstler Florian Wirtz sehenswert per Lupfer zum 1:0 vorlegte, verlor die DFB-Auswahl am Ende mit 1:2. Den Siegtreffer schoss niemand geringeres als der 40-jährige Rentenverweigerer Cristiano Ronaldo.
Aber das Ergebnis wird es hoffentlich nicht sein, woran sich Kimmich eines Tages von diesem Abend erinnert.