Ab auf die Skipiste mit der Schulklasse. An vielen Schulen gehören Kurse fern von Sachsen-Anhalt zur Tradition. Das hat jetzt ein Ende.

Sachsen-Anhalt schafft Skikurse als möglichen Teil des Sportunterrichts ab. „Die Entscheidung, künftig auf Skikompaktkurse an Schulen zu verzichten, wurde mit Blick auf finanzielle, personelle und organisatorische Aspekte getroffen“, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Magdeburg. „Skikurse sind mit hohen Kosten verbunden, was neben dem organisatorischen Aufwand auch die soziale Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler erschwert, und erfordern erhebliche logistische Aufwände.“ Über schon gebuchte Reisen werde im Einzelfall entschieden.

Der Sprecher verwies auf die hohen Reisekosten für die Dienstreisen im Zusammenhang mit den Skikursen. Sie hätten im vergangenen Jahr mit gut 201.000 Euro nahezu die Hälfte des Gesamttopfes für Dienstreisen ausgemacht. Insgesamt stehen 450.000 Euro zur Verfügung, aus denen etwa Reisekosten für abgeordnete Lehrkräfte bezahlt werden müssen, Praktikumsbetreuungen und die Qualifizierung von Lehrkräften im Seiteneinstieg. 

Skikurse nicht grundsätzlich verboten

Angesicht des Lehrkräftemangels sei es zudem das Ziel, dass sich die Schulen auf den Kernunterricht konzentrieren und so wenig Unterricht wie möglich ausfällt, so der Ministeriumssprecher weiter. Die Skikurse würden nicht grundsätzlich verboten, sie könnten selbst organisiert und finanziert in den Ferien veranstaltet werden. Zahlen dazu, wie viele Schulen Skikompaktkurse anbieten, hat das Ministerium aktuell nicht.

Kritik kam unter anderem von der Jungen Union. Geographisch bedingt seien die Skikompaktkurse für viele Jugendliche in Sachsen-Anhalt der erste und einzige Kontakt mit Wintersportarten. Sie bilden damit eine wichtige Ergänzung zum regulären Schulsport. Die JU spricht sich für die Eigenverantwortung der Schulen aus. Ob und wie Skikurse durchgeführt werden, müsse im Zusammenspiel mit Eltern, Schülern und Lehrkräften entschieden werden können.