Im deutschen Final-Four-Kader sind auch Spieler dabei, die sich im Verein nicht aufdrängen konnten. Der Bundestrainer will die Nations League „rund machen“. Danach werden die Karten neu gemischt.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem Start ins Finalturnier der Nations League eine klare Botschaft mit Blickrichtung WM-Saison an die Fußball-Nationalspieler gerichtet, die auf der Kippe stehen.
Im Kader für den Saisonabschluss mit dem Halbfinale am Abend (21.00 Uhr) in München gegen Portugal fanden auch noch einmal Akteure wie der von Nagelsmann namentlich genannte Leverkusener Robert Andrich Aufnahme. Dieser war in der Bundesliga zuletzt kaum noch zum Einsatz gekommen.
„Wir wollten keinen fallenlassen“
„Wir haben auch bei den Spielern, die nicht so viel gespielt haben, im Trainerteam beschlossen, dass wir die Nations League so ein bisschen rund machen wollen“, erklärte der Bundestrainer. Und das eben auch mit Spielern, „die einfach lange dabei waren und ihren Teil dazu beigetragen haben, dass wir jetzt im Final Four sind“. Der 30 Jahre alte Bayer-Profi Andrich, der auch bei der Heim-EM 2024 dabei war, ist sozusagen das Paradebeispiel.
„Wir wollten keinen fallenlassen, der im Club nicht viel gespielt hat und darum nicht zwingend hätte dabei sein müssen“, sagte Nagelsmann. Er erläuterte das an Andrich. „Er hat trotzdem einen großen Einfluss auf die Truppe, auch außerhalb des Platzes, aber auch auf dem Platz, wenn er spielt.“
Ein weiterer personeller Umbruch und eine weitere Verjüngung des Kaders für die anstehende WM-Qualifikation in der zweiten Jahreshälfte scheint damit programmiert. Die Mini-EM mit den bisherigen Nations-League-Gewinnern Portugal (2019), Frankreich (2021) und Europameister Spanien (2023) spielt für Nagelsmann auf dem weiteren Weg Richtung WM-Turnier eine große Rolle.
„Das Final Four ist wichtig für unser Selbstbewusstsein, dass es weiter wächst. Es ist wichtig, in diesem kleinen Turnier gegen zwei Top-Gegner zu gewinnen“, sagte er vor dem Halbfinale: „Das ist wichtig für die WM-Qualifikation und dann auch für die WM, um bestens vorbereitet zu sein.“