Vor fast 30 Jahren hat ein heute 70-Jähriger in Völklingen zwei Menschen ermordet. Eine DNA-Auswertung brachte die Ermittler auf seine Spur. Jetzt verkündeten die Richter ihre Entscheidung.
Vor fast 30 Jahren hat ein Mann in Völklingen ein Ehepaar ermordet – nun ist er deswegen zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Saarbrücken sprach den heute 70-Jährigen wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in sieben weiteren Fällen schuldig. Staatsanwaltschaft und Nebenklagevertreterinnen hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert und eine besondere Schwere der Schuld gesehen. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der damals drogenabhängige Mann 1996 ein befreundetes Ehepaar zu Hause erschlug und ausraubte. Danach soll er die Wohnräume an vier Stellen in Brand gesetzt haben, um seine Tat zu verdecken. Dabei habe er in Kauf genommen, dass sieben andere Menschen in dem Gebäude grausam sterben könnten. Bei der Tat soll der jordanische Staatsangehörige aus Habgier gehandelt haben. Die Frau (51) war nach dem Überfall noch am Tatort ihren Verletzungen erlegen, der Ehemann (40) war einen Tag später im Krankenhaus gestorben.
Die Ermittler waren durch die regelmäßige Bearbeitung sogenannter Cold Cases, also ungelöster alter Fälle, auf die Spur des Angeklagten gekommen. Nach neuen Auswertungen konnte DNA unter den Fingernägeln des Toten dem heute 70-Jährigen zugeordnet werden – ebenso Blutspuren in einer Geldbörse, die der Täter damals angezündet hatte, um Spuren zu verwischen.