Das Pariser Museum Centre Pompidou bekommt einen Ableger in Brasilien. Frankreich und Brasilien unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen, wie das französische Kulturministerium am Mittwoch in Paris mitteilte. Das brasilianische Centre Pompidou, das im November 2027 öffnen soll, soll demnach nahe den Iguaçu-Wasserfällen entstehen. In der Nähe der Weltkulturerbe-Stätte grenzt Brasilien an Paraguay und Argentinien. Neben Ausstellungen soll es dort auch Aufführungen, Filmreihen, Festivals und Vorträge geben. 

Das Pariser Centre Pompidou schließt unterdessen für eine fünf Jahre dauernde Renovierung. Das markante Gebäude mit den bunten Rohren an der Fassade muss unter anderem von Asbest befreit werden. Die Dauerausstellung mit 2000 Werken von Künstlern wie Marc Chagall und Frida Kahlo ist bereits seit März geschlossen. Ein Teil der Sammlung, die insgesamt 150.000 Werke umfasst, soll künftig im frisch renovierten Grand Palais zu sehen sein. 

Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst war 1977 eröffnet worden. Initiator und Namensgeber war der damalige Präsident Georges Pompidou, der einen Kulturort schaffen wollte, der Menschen aller Gesellschaftsschichten anzieht. 

Die Architekten Renzo Piano und Richard Rogers schufen einen ungewöhnlichen Bau mit riesigen Ausstellungsflächen, indem sie Tragwerk, Rohre und sogar die Rolltreppen nach außen verlegten. Damals löste der Bau heftige Kritik aus, heute ist das Centre Pompidou längst ein Pariser Wahrzeichen.

Im vergangenen Jahr besuchten 3,2 Millionen Menschen das Museum, das neben der ständigen Sammlung auch eine große Bibliothek, ein Musikforschungszentrum sowie Abteilungen für Fotografie, Design und Video beherbergt. Das Centre Pompidou schließt erst im September vollständig seine Tore. Das Budget für den Umbau beträgt etwa 260 Millionen Euro. Wiedereröffnung soll im Jahr 2030 sein. 

kol/gt