„Goldgräberstimmung“ statt Naturschutz? Eine Bürgerinitiative wendet sich gegen Solarparks in der Märkischen Schweiz. Ein neuer Gesetzentwurf löst Kritik aus.

Eine Bürgerinitiative hat im Landtag in Potsdam gegen geplante Solaranlagen-Projekte in der Märkischen Schweiz protestiert. Sie überreichten eine Petition, die 3.652 Menschen unterzeichnet hatten. Aus Sicht der Bürgerinitiative Pro Naturpark sind großflächige Solarparks im Kreis Märkisch-Oderland ein massiver Eingriff in das dortige Landschaftsschutzgebiet. 

Kritisch sehen Naturschutzverbände vor allem einen Gesetzentwurf, der aus Sicht der Landesregierung ein Beitrag zum Bürokratieabbau ist. Umweltverbände befürchten eine Demontage des Naturschutzes. Der Gesetzentwurf, über den am Donnerstag im Landtag beraten wird, sieht unter anderem vor, den Bau von Agri-Photovoltaik-Anlagen in Landschaftsschutzgebieten leichter möglich zu machen. 

Agri-Photovoltaik: Landwirtschafts-Flächen werden doppelt genutzt 

Verbände beklagen auch, ihre Beteiligungsrechte würden eingeschränkt. Bei Agri-Photovoltaik-Anlagen werden landwirtschaftliche Flächen doppelt genutzt: Gemüseanbau oder Tierhaltung soll mit der Gewinnung von Sonnenenergie kombiniert werden. 

„Natürlich brauchen wir erneuerbare Energien – aber nicht auf Kosten unserer Schutzgebiete“, sagte der Vorsitzende des Nabu Brandenburg, Björn Ellner. Allein um Dahmsdorf gebe es aktuell Planungen für zwei jeweils um die 40 Hektar große Solarparks – das wären rund 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche um das Dorf, meinte Johanna Schmidt von der Bürgerinitiative Pro Naturpark. Sie sprach auch von „Goldgräberstimmung“.

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