Die Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger ist zeit- und kostenintensiv. Die Bundesregierung will eine Lohnersatzleistung prüfen. Für Sozialstaatssekretär Albig wäre dies nur ein erster Schritt.

Schleswig-Holsteins Sozialstaatssekretär begrüßt die Initiative von Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU), ein Familienpflegegeld einzuführen. „Ein Familienpflegegeld wäre ein wichtiger Baustein einer großen Pflegereform, die sofort angegangen werden muss“, sagte Johannes Albig (Grüne). Es würde zudem dazu beitragen, die Pflegesituation zu verbessern und pflegende Angehörige zu entlasten.

Prien hatte sich Dienstag dafür ausgesprochen, ein Familienpflegegeld als Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige einzuführen. „Wir haben als Gesellschaft ein riesengroßes Interesse daran“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD dazu lediglich einen Prüfauftrag vereinbart.

Sozialstaatssekretär Albig betonte hingegen: „Dieses Vorhaben ist allerdings zu wichtig, um unter Finanzierungsvorbehalt gestellt zu werden, zumal das Familienpflegegeld das Potenzial bietet, an anderer Stelle zu entlasten.“ Laut Sozialministerium werden in Schleswig-Holstein etwa 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause von ihren Angehörigen versorgt.