München ist für eine Millionenstadt eng gebaut. Radler und Autofahrer konkurrieren um den Platz auf den Straßen.

Bei einer Radlsternfahrt in München haben Tausende für bessere Radwege in der Landeshauptstadt und ihrem Umland demonstriert. Die Kundgebung verlief bis zum Beginn der Abschlusskundgebung „ohne besondere Vorkommnisse“, wie ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums sagte. Es gab demnach weder Unfälle noch sonstige Zwischenfälle, auch keine Verwicklungen mit der gleichzeitig stattfindenden Meisterfeier des FC Bayern auf dem Marienplatz. Der veranstaltende Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) schätzte die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 16.000, die Münchner Polizei ging von 5.500 aus. 

Wenig Platz auf Münchens Straßen

Anliegen des ADFC ist angesichts der in vergangenen Jahren gestiegenen Zahl von Fahrradfahrern die Verbesserung der Infrastruktur. Ein Hauptkritikpunkt sind schmale Radwege, von denen etliche an Engstellen enden. Der ADFC fordert Gleichbehandlung und -berechtigung mit Autofahrern, und von daher „Radinfrastruktur von Autobahn-Qualität“. 

Die Landeshauptstadt warb früher mit dem Slogan „Radlhaupstadt“ für sich, doch das Schlagwort erntete so viel Häme, dass die Stadtverwaltung 2018 wieder davon abrückte. Seither hat sich zwar einiges im Radwegebau getan, aber nach Meinung des ADFC noch nicht so viel, dass sich auch Kinder oder ältere Menschen beim Radeln sicher fühlen könnten. In der Münchner Kommunalpolitik sind die Radwege seit Jahrzehnten Streitthema, da mehr Platz für Zweiräder häufig auf Kosten von Autofahrern geht.

Routeninfos ADFC Verkehrshinweis Polizeipräsidium München