Traumtore und guter Fußball: Elversberg siegt verdient auf Schalke. Der Lohn ist die Relegation um die Bundesliga. Die Pause für die Saarländer ist nun kurz.

Jubelnd liefen die Profis der SV Elversberg auf ihre Fankurve zu und stimmten sich mit den rund 4.500 mitgereisten Anhängern auf die Relegation ein. „Werdet zur Legende“, sangen die Fans angesichts der historischen Chance des Dorfvereins, erstmals in die Fußball-Bundesliga aufzusteigen.

Nach dem 2:1 (1:0) beim FC Schalke 04 im Zweitliga-Saisonfinale spielt das Überraschungsteam aus dem Saarland als Tabellendritter in der Relegation nun gegen den 1. FC Heidenheim um den Aufstieg. Die Mannschaft von Trainer Horst Steffen muss am kommenden Donnerstag zunächst auswärts ran und genießt im entscheidenden Rückspiel am 26. Mai Heimrecht. 

„Wir haben in dieser Saison mit Leistung überzeugt, einfach erfrischenden Fußball gespielt und die Leute auch ein bisschen begeistert“, sagte SVE-Kapitän Robin Fellhauer und ergänzte: „Jetzt haben wir ein bisschen was zu gewinnen und gar nichts zu verlieren. Alles kann, nichts muss.“

Starker Auftritt auf Schalke

Vor 62.077 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena erzielten Lukas Petkov in der 20. Minute und Maurice Neubauer (47.) die sehr sehenswerten Tore für den Club aus der kleinen saarländischen Gemeinde Spiesen-Elversberg. „Für uns alle war das ein besonderes Spiel. Wir haben von der ersten Minute an Gas gegeben“, sagte Neubauer zum souveränen Auftritt der Saarländer. 

Schalke enttäuschte dagegen mal wieder. Statt oben anzugreifen, kämpfte der Revierclub in dieser Zweitliga-Saison lange gegen den Abstieg. Yassin Ben Balla (85.) erzielte das einzige Schalker Tor des Tages.

Elversberg war 2022 noch Viertligist

Für Elversberg ist nun der ganz große Coup möglich. Der Verein, der 2022 noch in der viertklassigen Regionalliga Südwest spielte, überzeugte mit einem starken Saison-Endspurt. Seit gut zwei Monaten hat die SVE nicht mehr verloren. Im Kampf um den Relegationsplatz ließ der Club namhafte Traditionsvereine wie Fortuna Düsseldorf oder den 1. FC Kaiserslautern hinter sich.

Elversberg trifft früh

Die Elversberger starteten gut in die Partie und ließen ihre mitgereisten Fans früh jubeln. Semih Sahin knallte den Ball volley aus der Distanz in den Winkel – ein Traumtor. Doch nach Rücksprache mit dem Videoassistenten nahm Schiedsrichter Robert Hartmann den Treffer wegen einer vorhergehenden Abseitsstellung zurück. Das Steffen-Team ließ sich dadurch nicht verunsichern, blieb konzentriert und belohnte sich. Petkov traf mit einem weiteren Distanzschuss. Schalke-Torwart Justin Heekeren sah dabei nicht gut aus.

Die Gäste zeigten auch danach die wesentlich reifere Spielanlage und waren Schalke auch technisch überlegen. Kurz nach der Pause erhöhte Neubauer, der für die Relegation das Motto ausgab: „Ich bin der fest Überzeugung, dass wir jede Mannschaft vor eine Herausforderung stellen können. Wir hoffen auf das glücklichere Ende.“