Nach seinem überraschenden Abgang äußert Ex-Regierungssprecher Engels Kritik an der Potsdamer Staatskanzlei. Er betont, dass nicht Ministerpräsident Woidke gemeint sei.

Nach seiner überraschenden Entlassung hat Brandenburgs Ex-Regierungssprecher Florian Engels die Abläufe in der Staatskanzlei in Potsdam kritisiert. Die Berliner „B.Z.“ berichtete, Engels habe in einer SMS zu seiner Entbindung von der Aufgabe als Regierungssprecher geschrieben, „es ist richtig, denn es war kaum noch auszuhalten“. 

Engels sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu: „Mit der Formulierung „es ist kaum auszuhalten“ ist definitiv nicht Ministerpräsident Woidke gemeint, sondern eine andere Person.“ Es habe sich aber um eine private SMS an wenige Bekannte gehandelt.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte sich nach fast zehn Jahren von seinem langjährigen Regierungssprecher getrennt. Der 65-Jährige ist künftig im Wirtschaftsministerium tätig. „Engels kann sich so auf seinen Ruhestand vorbereiten“, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme der Staatskanzlei. 

Engels soll Medienberichten zufolge kritisiert haben, dass eine professionelle Pressearbeit kaum noch möglich ist. Vorschläge für Veränderungen seien nicht umgesetzt worden. 

Engels sagte der dpa: „Zugleich bedaure ich, dass durch meine überraschende Entbindung als Regierungssprecher öffentlicher Schaden entstanden ist. Das hätte vermieden werden können. Weiter nehme ich dazu nicht Stellung.“ Der stellvertretende Regierungssprecher Michael Schlick sagte am Abend zur Kritik von Engels: „Dem Ministerpräsidenten ist das Schreiben nicht bekannt.“ 

Woidke, der auch SPD-Landesvorsitzender ist, muss sich derzeit mit dem Streit um seine Innenministerin nach der überraschenden Entlassung des Verfassungsschutzchefs vergangene Woche befassen.