Monatelang suchten die Ermittler nach einem Mann, der in einer Göppinger Bar auf drei Männer geschossen haben soll. Nun hat die Staatsanwaltschaft den 17-Jährigen angeklagt.

Nach den tödlichen Schüssen in einer Bar in Göppingen im vergangenen Oktober hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 17-Jährigen erhoben. Dem Syrer wird unter anderem Mord und zweifacher versuchter Mord vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 

Der Mann soll im vergangenen Oktober mit einer Maschinenpistole 15 Schüsse auf drei Männer abgegeben haben, die in einer Bar in der Göppinger Innenstadt saßen. Ein 29-Jähriger wurde dabei in den Hinterkopf getroffen und starb. Ein 20-Jähriger wurde in Arme und Brust getroffen, ein 24 Jahre alter Mann in Arme und Oberbauch. Der 24-Jährige schwebte zeitweise in Lebensgefahr. 

Der 17-Jährige mutmaßliche Schütze war erst mehrere Monate nach der Tat Mitte Februar im Landkreis Ludwigsburg festgenommen worden. 

Hintergrund soll Fehde zweier verfeindeter Gruppen sein

Hintergrund der Tat ist nach Überzeugung der Ermittler die blutige Fehde zweier gewaltbereiter Gruppen in der Region Stuttgart. Der 17-Jährige soll der Gruppierung aus dem Raum Esslingen nahestehen und habe in der Bar Mitglieder der anderen Gruppierung aus dem Bereich Stuttgart-Zuffenhausen töten wollen. Die drei Männer seien jedoch Zufallsopfer gewesen, so die Staatsanwaltschaft, sie sollen keiner der beiden Gruppierungen nahegestanden haben.

Ob und wann es zu einem Prozess kommt, muss das Landgericht Stuttgart entscheiden. Kommt es zu einer Verhandlung, muss sich der 17-Jährige vor einer Jugendkammer verantworten. Das Verfahren dürfte einem Gerichtssprecher zufolge aller Voraussicht nach nicht-öffentlich ablaufen, da der Angeklagte minderjährig ist.