Kriminelle versuchen Menschen, die nach einem neuen Partner suchen, mit „Liebesbetrug“ abzuzocken. Immer wieder wird jemand Opfer von „Love Scamming“, einer modernen Form von Heiratsschwindel.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen vier Männer wegen Beihilfe zum Bandenbetrug erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen Tätern eine Bande gebildet zu haben, um sich durch „Liebesbetrug“ (Love Scamming) Geld zu verschaffen. Die Männer sind zwischen 24 und 27 Jahre alt und sollen sich nun vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichtes verantworten.
Erdachte Hintergrundgeschichten
Laut Staatsanwaltschaft hatten die Beschuldigten über Online-Dating-Plattformen und soziale Netzwerke Kontakt zu Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern aufgenommen. Die Betroffenen sollten dazu bewegt werden, Zahlungen zu leisten. „Hierzu wurden erdachte Hintergrundgeschichten verwendet und den Opfern eine echte emotionale Beziehung vorgespielt, die in einer gemeinsamen Zukunft gipfeln sollte“, hieß es.
Die Tatverdächtigen sollen in EU-Ländern eine Vielzahl von Konten eröffnet und so daran mitgewirkt haben, dass der Bande von über 100 Geschädigten – davon drei aus Dresden – insgesamt mehr als 400.000 Euro zuflossen. Die Beschuldigten waren zwischen Juni und September 2024 festgenommen worden und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Das Landgericht Dresden hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage zu entscheiden.