Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes läuft. Bis der Nachfolger von Papst Franziskus feststeht, kann es dauern. Erst einmal feiern die Kardinäle eine Messe.
Mit einer feierlichen Messe im Petersdom haben sich mehr als 130 Kardinäle aus aller Welt auf ihr Konklave zur Wahl des neuen Papstes eingestimmt. An dem Gottesdienst in Rom nahmen auch Kardinäle teil, die wegen Überschreitens der Altersgrenze von 80 Jahren bei den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle später nicht mehr dabei sein dürfen. Das Konklave beginnt am Nachmittag – streng abgeschottet von der Außenwelt.
Die Wahlversammlung wird vom ranghöchsten wahlberechtigten Kardinal geleitet, dem Italiener Pietro Parolin. Als Kardinalstaatssekretär war der 70-Jährige unter Franziskus im Vatikan die Nummer zwei. Parolin wird auch als Favorit für die Nachfolge des Argentiniers gehandelt. Allerdings wurden die Listen mit den Namen von möglichen neuen Päpsten zuletzt von Tag zu Tag länger. Inzwischen finden sich darauf zwei Dutzend Namen – und weitere Überraschungen sind möglich.
Für die Wahl zum 267. Pontifex in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich – also 89 Stimmen. Viele rechnen damit, dass es noch diese Woche einen neuen Papst geben wird: Seit den 1960er Jahren waren alle Konklave nach zwei oder drei Tagen vorbei. Allerdings hat Franziskus so viele neue Kardinäle ernannt, auch aus entfernten Ländern, dass sich viele Wahlmänner noch nicht richtig kennen. Das Konklave ist so groß und so international besetzt wie noch nie.
Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes
Untergebracht sind die Kirchenoberen im Gästehaus-Komplex des Vatikans, der Casa Santa Marta – auch dort abgeschottet von der Außenwelt. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte müssen sie abgeben. Im Gästehaus verbringen sie auch die letzten Stunden bis zum feierlichen Einzug in die Sixtinische Kapelle – eines der schönsten Wahllokale der Welt. Unter den Deckengemälden von Michelangelo müssen sie zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Mit den lateinischen Worten extra omnes (Alle raus) schließt sich die Tür.
Nach jedem Wahlgang steigt Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle auf. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er zunächst schwarz sein. Das bedeutet, dass sich die Kardinäle noch nicht einig wurden. Nur bei einer Zweidrittelmehrheit ist der Rauch weiß. Das könnte dauern. Wenn es so weit ist, wird etwas später vom Balkon des Petersdoms aus verkündet: Habemus Papam (Wir haben einen Papst). Dann zeigt sich das neue Kirchenoberhaupt der Öffentlichkeit.