Die oppositionelle Fraktion hat ein Kita-Fachkräftegesetz vorgestellt. Damit soll die Personalnot bekämpft werden. Auch für Einrichtungen mit besonderen sozialen Herausforderungen gibt es Vorschläge.
Die Grünen-Opposition im hessischen Landtag will mit einer Gesetzesinitiative die Erzieherausbildung attraktiver machen und damit der Personalnot in Kitas entgegenwirken. „In den Kindertagesstätten fehlt es massiv an Erzieherinnen und Erziehern“, erklärten der Grünen-Fraktionsvorsitzende Mathias Wagner und der Sprecher für frühkindliche Bildung, Felix Martin, in Wiesbaden.
Dies führe zu einem Mangel an Kita-Plätzen, unzuverlässigen Öffnungszeiten sowie frustrierten Eltern und Fachkräften. Laut dem Vorschlag der Grünen für ein Kita-Fachkräftegesetz soll unter anderem die Ausbildung auch an privaten Fachschulen kostenlos werden. Außerdem soll die bereits bestehende praxisintegrierte vergütete Ausbildung deutlich ausgeweitet werden – und zwar um 300 auf mindestens 1.350 Plätze pro Jahr.
Zusätzlich schlägt die Grünen-Fraktion vor, die Erzieherausbildung von fünf auf vier Jahre zu verkürzen. Dabei solle die Möglichkeit geschaffen werden, gleichzeitig das Abitur zu machen. „Dieser doppelqualifizierende Bildungsgang kann an den 13 hessischen Beruflichen Gymnasien mit Schwerpunkt Erziehungswissenschaften oder Soziales angeboten werden“, erläuterten Wagner und Martin.
Für Kitas mit besonderen sozialen Herausforderungen solle ein Sozialraumbudget mit zehn Millionen Euro geschaffen werden, das etwa in die Kita-Sozialarbeit oder Sprachförderung fließt.