Zwei Tage nach seiner Entführung ist der Vater eines Krypto-Millionärs in Paris von der Polizei befreit worden. Die Täter hätten millionenschweren Lösegeld-Forderungen gestellt, teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Das Opfer sei daraufhin am Samstag im Pariser Vorort Essonne ausfindig gemacht und befreit worden. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden.
„Das Opfer scheint der Vater eines Mannes zu sein, der ein Vermögen mit Kryptowährungen gemacht hat“, erklärte die ermittelnde Staatsanwaltschaft, ohne nähere Details über dessen Identität zu nennen. Mithilfe von „zahlreichen Ermittlern“ sei der Mann am Samstagabend gegen 21.00 Uhr befreit und medizinisch versorgt worden.
Der Mann war am Donnerstag gegen 10.30 Uhr im 14. Arrondissement der französischen Hauptstadt entführt worden. Laut Polizeiangaben wurde er vor Augenzeugen von vier maskierten Männern in einen Lieferwagen gezerrt. Die Zeitung „Le Parisien“ berichtete von Lösegeld-Forderungen zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Die nach Polizeiangaben „sehr hohen“ Forderungen seien jedoch nicht bezahlt worden.
Eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle berichtete der Nachrichtenagentur AFP, ein Finger des Mannes sei abgehackt worden. Die Polizei habe am Samstag eingegriffen, da man „weitere Verstümmlungen“ befürchtete. Laut der Quelle hatt die Frau des Opfers den Ermittlern von wiederholten Drohungen berichtet, welche die Familie in der Vergangenheit erhalten habe.
Ende Januar war in Frankreich bereits der Mitbegründer des erfolgreichen Krypto-Unternehmens Ledger, David Balland, zusammen mit seiner Freundin Opfer einer Entführung geworden. Die Täter trennten dem Entführten ebenfalls einen Finger ab und forderten Lösegeld. In einer großangelegten Polizeiaktion unter Beteiligung von 230 Einsatzkräften wurden Balland und seine Partnerin befreit.