Während Millionen auf dem kostenlosen Lady Gaga Konzert in Rio feierten, wollten zwei Männer eine Bombe zünden. Die Polizei konnte den Anschlag vereiteln. Das ist bisher bekannt.

Die Polizei in Rio de Janeiro hat nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag auf das Mega-Konzert von Lady Gaga am Strand von Copacabana vereitelt. Die US-Sängerin spielte dort gratis am Samstagabend vor rund 2,1 Millionen Menschen. Der mutmaßliche Anführer einer Gruppe, die über soziale Netzwerke Hassreden verbreitet und die Radikalisierung junger Menschen gefördert haben soll, sowie ein Jugendlicher seien festgenommen worden, hieß es.

Wann der Polizeieinsatz stattfand, blieb zunächst unklar. Laut offizieller Mitteilung hätten die Ermittler eine Gruppe identifiziert, die Menschen rekrutiert habe, darunter auch Jugendliche, um Anschläge mit Sprengstoff und Molotowcocktails zu verüben. Die Polizei sprach auch von einem geplanten Bombenanschlag. „Der Plan wurde als kollektive Herausforderung dargestellt, mit dem Ziel, in den sozialen Netzwerken bekannt zu werden“, teilte die Behörde mit. Er habe sich vor allem gegen Kinder, Jugendliche und die LGBTQ-Gemeinschaft gerichtet. 

In den Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo, Rio Grande do Sul und Mato Grosso seien 15 Durchsuchungsbefehle gegen neun Ziele vollstreckt worden. Dabei seien elektronische Geräte und andere Hinweise beschlagnahmt worden. Die Operation sei diskret durchgeführt worden, um Panik und die Verbreitung falscher Informationen zu vermeiden, teilte die Polizei mit.

Lady Gagas erstes Konzert nach 13 Jahren in Brasilien

Lady Gaga ist seit 2012 nicht mehr in Brasilien aufgetreten. Sie sollte ursprünglich 2017 beim Rock in Rio Festival auftreten, musste aber damals aus gesundheitlichen Gründen absagen. Das etwa zweistündige Konzert von Lady Gaga gehörte zu der Reihe „Todo Mundo no Rio“ (Alle Welt in Rio), mit der die Stadtverwaltung internationale Stars in die Küstenmetropole holt.

Die Stadtverwaltung rechnet eigenen Angaben zufolge mit Einnahmen von umgerechnet mehr als 90 Millionen Euro. Für das Konzert hatten die brasilianischen Behörden massive Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mehr als 5000 Beamte waren im Einsatz, zudem wurden Drohnen und Gesichtserkennungskameras eingesetzt.

Bereits am Vorabend des Konzerts waren die ersten Fans von Lady Gaga an die Copacabana gekommen, um sich einen guten Platz zu sichern. Rund 4.800 Polizisten waren im Einsatz. Nach Angaben der Stadtverwaltung lockte die Show rund 500.000 Touristen nach Rio, mehr als doppelt so viele wie erwartet. Rios Behörden rechneten mit Einnahmen in Höhe von 600 Millionen Real (94 Mio Euro) für die Metropole.