Nach einem Erdbeben der Stärke 7,5 vor der Südspitze Südamerikas haben Chile und Argentinien zeitweise eine Tsunami-Warnung ausgegeben und Evakuierungen in den betroffenen Küstengebieten angeordnet. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben um 9.58 Uhr Ortszeit (14.58 Uhr MESZ) vor der Südküste Argentiniens und Chiles, etwa 219 Kilometer entfernt von Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens. 

Am Mittag (Ortszeit) hoben die Behörden die Tsunamiwarnung wieder auf. Die chilenischen Behörden stellten auch die Evakuierungsmaßnahmen wieder ein. „Mit anderen Worten: Alle gehen wieder ihren Aktivitäten nach“, erklärte der Regionaldirektor des Katastrophenschutzes in Magallanes, Juan Carlos Andrade. 

Im Nachbarland Argentinien hatten die Behörden in der Region Feuerland im Süden des Landes die etwa hundert Einwohner des Dorfs Puerto Almanza aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, hohe und sichere Orte aufzusuchen und „jede Art von Wasseraktivität und Schifffahrt“ vorerst auszusetzen. Aber gegen Mittag (Ortszeit) konnten die Tsunami– und Evakuierungswarnungen wieder aufgehoben werden.

Chile gehört weltweit zu einem der Ländern mit den meisten Erdbeben, weil dort drei tektonische Platten aufeinander treffen. 2010 hatte ein Erdbeben der Stärke 8,8 das Land erschüttert. Bei einem anschließenden Tsunami starben 520 Menschen.