Gegen Münster ist der 1. FC Magdeburg nie auf dem Platz. Münster nutzt nahezu jede Torchance und führt zum Seitenwechsel schon 3:0. Am Ende steht die höchste FCM-Heimpleite in der 2. Bundesliga.

Der 1. FC Magdeburg hat die höchste Heimniederlage in der 2. Bundesliga kassiert und verliert im Aufstiegsrennen weiter an Boden. Gegen den abstiegsbedrohten SC Preußen Münster unterlagen die Elbestädter vor 26.800 Zuschauern sang- und klanglos mit 0:5 (0:3). Jano ter Horst (12. Minute), Marc Lorenz (15., 43./Foulelfmeter), Joshua Mees (52.) und Daniel Kyerewaa (54.) trafen für Münster. Magdeburg rutschte in der Tabelle auf Platz vier ab. 

Magdeburg begann mit derselben Formation, die bei Hertha BSC gepunktet hatte – also mit Baris Atik auf der Spitze der Mittelfeldraute. Der FCM startete gewohnt schwungvoll, doch auch Münster versuchte nach Ballgewinnen rasch nach vorn zu kommen und die Gastgeber durch hohes Pressing unter Druck zu setzen. Nachdem Magdeburg eine Flanke nicht verhindern konnte, hatte ter Horst keine Probleme, zum 1:0 einzuköpfen – und kurz darauf nutzten die Gäste die nächste Schlafeinlage des FCM zum 2:0. 

Magdeburger Schockstarre

Magdeburg wirkte nach dem Doppelschlag verunsichert, musste mehrfach in großer Not am eigenen Strafraum klären – und vorn verpasste Martijn Kaars (24.) eine Flanke von Alexander Nollenberger. Es war die erste Torchance des FCM. Einen Schuss von Livan Burcu aus 14 Metern (30.) parierte der Gästetorwart. Münster zog sich geschickt zurück, bot wenig Räume und Magdeburg suchte die Lücken vergeblich. Als sich der FCM gerade etwas in die Partie gearbeitet hatte, gab es nach einem Konter Elfmeter für die Gäste – Lorenz verwandelte sicher.

Trainer Christian Titz reagierte in der Pause mit einem Doppelwechsel, brachte Abu-Bekir El-Zein und Patric Pfeiffer für Xavier Amaechi und Marcus Mathisen. Preußen zog sich nicht etwa zurück, sondern bearbeitete die Magdeburger weiter früh und tief in deren Hälfte. Nach einem Ballverlust traf Münster fast von der Mittellinie zum 4:0 – zuvor war ein Pass von El-Zein abgeprallt. Dass Kyerewaa danach noch weiter erhöhte, war nur folgerichtig. 

Magdeburg zeigte zur Unzeit seine schwächste Saisonleistung, verlor immer wieder entscheidende Duelle. Münster wirkte bissiger, lief mehr als die Elbestädter, die in allen Belangen enttäuschten. In dieser Form stellt sich die Frage nach einem möglichen Bundesliga-Aufstieg an der Börde nicht mehr – auch wenn tabellarisch der Relegationsplatz möglich bleibt. Die nächsten Gegner heißen Paderborn und Düsseldorf.